Eine Schauspielgruppe aus gehörlosen und hörenden Akteuren hatte sich im Brühler Kulturhaus Cultra auf die Aufführungen vorbereitet.
Theaterstück aufgeführtIn Brühl wurde Inklusion auf der Bühne gelebt

Die Schauspielgruppe besteht aus gehörlosen und hörenden Schauspielern.
Copyright: Paul Möllecken
Was ist meine Identität, wenn es die Möglichkeit gibt, mich perfekt zu imitieren? Diese spannende Frage stellte sich eine Schauspielgruppe, bestehend zum Teil aus gehörlosen Schauspielern, im Rahmen eines inklusiven Theaterprojekts. „/imagine:prompt“ lautete der Titel des Stücks, das von der Kölner Regisseurin Ana Valeria Gonzalez erdacht wurde.
Es ging darin um den Befehl, den man einer Künstlichen Intelligenz geben kann, um selbstständig kreative Inhalte wie Filme, Texte oder Grafiken zu produzieren. Änderungen am Skript, Regieanweisungen, Schauspieltipps wurden vor den Aufführungen im Brühler Kulturhaus Cultra intensiv geprobt.
Stück verbindet Text mit Bildprojektionen
Dabei verbindet das Stück, an dessen Text die jungen Teilnehmer auch selbst mitarbeiten konnten, Bildprojektionen und Musik mit dem auch in Gebärdensprache dargebotenen Text. „Uns ist es wichtig, nicht bloß für die Gehörlosen zu übersetzen, sondern den Gebärdentext aktiv ins Bühnengeschehen zu integrieren“, erklärte Achim Sondermann, künstlerischer Leiter des Projekts.
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Bereits zum zweiten Mal waren unter dem Namen „Studios für kulturelle Bildung in Brühl“ Theaterbegeisterte aus der Gehörlosen-Community zusammengekommen – der Arbeiter-Samariter-Bund und der Landschaftsverband Rheinland unterstützen das kulturelle Angebot. Die Schauspielgruppe überwindet bei den Proben und Aufführungen die Sprachbarrieren – eine Gebärdendolmetscherin übersetzt den gehörlosen Mitwirkenden.
Auch die Aufführung wird sowohl dem gehörlosen als auch dem hörenden Publikum zugänglich gemacht. „Unser Austausch mit der Community hat uns gezeigt, dass es viel zu wenig konsequent inklusiv gedachte kulturelle Angebote gibt – wir möchten einen Teil dazu beitragen, dass sich das ändert“, sagte Sondermann, der von der Aktualität der KI-Thematik überzeugt ist.
„Wir greifen ein Thema auf, das in den letzten Monaten intensiv in den Medien behandelt wurde und viele gesellschaftliche Implikationen hat“. In dem Stück wurde neben dem Einfluss der KI auf zwischenmenschliche Beziehungen auch ein jugendlicher Blick auf die moderne Technologie gerichtet.