Verkehrslage in KierbergRadler und Fußgänger halten Schulstraße für gefährlich
Brühl-Kierberg – Rund 30 Kierberger folgten der Einladung der Stadtverwaltung um Bürgermeister Dieter Freytag sowie den Technischen Beigeordneten Gerd Schiffer und nahmen an einem Austausch über die Verkehrssituation in ihrem Stadtteil teil. Er sei gespannt auf die Themen, Ideen und Kritik, sagte Freytag zur Begrüßung.
Im Fokus der Diskussion in der Turnhalle der Kierberger Regenbogenschule stand die Situation an der wenige Meter von der Sporthalle entfernten Schulstraße. Diese gilt als wichtige Verbindungsstrecke von der Kaiserstraße in Richtung Kierberger Oberdorf und Brühl-Heide. Dort verkehren zudem Busse, und nicht wenige Kinder nutzen die Schulstraße, um die beiden nahe gelegenen Grundschulen zu erreichen.
Doch insbesondere Radfahrer und Fußgänger fühlen sich dort nicht sicher – das machten mehrere Anwohner deutlich. Die Straße ist abschüssig, sie beschreibt an der Einmündung der Straße Mühlenbach eine Kurve. Vor allem aber ist die Straße sehr eng. An der schmalsten Stelle messe die Fahrbahn gerade einmal 5,85 Meter, erklärte Michael Schulz, Fachbereichsleiter für Infrastruktur und Tiefbau bei der Stadt.
Die geringe Breite hatte vor einiger Zeit dazu geführt, dass die lange Jahre auf beiden Seiten markierten Schutzstreifen für Radler entfernt werden mussten. Sie entsprachen nicht der Straßenverkehrsordnung.
Schutzstreifen für Radfahrer
Zufrieden stellt der Status quo kaum jemanden. Nach einem Ortstermin mit Vertretern des Rhein-Erft-Kreises und der Polizei sprach sich die Verwaltung vor einiger Zeit dafür aus, zumindest für bergauf fahrende Radler wieder einen mit Piktogrammen versehenen Schutzstreifen anzulegen. „Wer bergauf unterwegs ist, benötigt etwas mehr Platz“, so Schulz. Zudem, so das Kalkül, bremse die eingeschränkte Möglichkeit Radfahrer zu überholen auch den Autoverkehr.
Die Mehrzahl der Anwesenden überzeugte der Vorschlag nicht. Eine Anwohnerin sagte, sie befürchte riskante Überholmanöver. Auch an die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer hielten sich längst nicht alle Autofahrer. Sie forderte die Einrichtung einer Fahrradstraße, um die Beachtung der Radler zu verstärken. Schulz entgegnete, dies sei nur auf Strecken mit überwiegendem Radverkehr erlaubt und an der Schulstraße unrealistisch. Auch den Vorschlag, den Verkehr mit einer Schwelle zu bremsen, konterte der Fachmann. „Aufpflasterungen verursachen Lärm. Das sagen alle Anwohner“, so Schulz.
Andere Kierberger forderten Tempokontrollen und ein konsequentes Vorgehen gegen Falschparker am Nadelöhr Schulstraße. Auch ein Verbot, Radfahrer zu überholen, wurde ins Spiel gebracht.
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Die Vertreter der Verwaltung sagten zu, die Anregungen zu überprüfen. Ausgeschlossen ist es wohl auch nicht, die Straße mit Parkmöglichkeiten bewusst noch enger zu gestalten, um den Verkehr zu verlangsamen. Wann Entscheidungen fallen, blieb offen. Immerhin sagte Schulz zu, die durch die Entfernung der Schutzstreifen-Markierungen entstandenen Rillen im Asphalt zügig beseitigen zu lassen.