Die Kirche St. Servatius in Kierberg und ihre Orgel werden saniert. Die Gemeinde hofft, bis zum nächsten Osterfest fertig zu sein.
Risse und bröckelnder PutzKirche St. Servatius in Brühl-Kierberg wird umfassend renoviert
Die zurückliegenden Jahrzehnte sind nicht spurlos an der Kierberger Kirche St. Servatius vorbeigegangen. An Mauern und Gewölben sind etliche Risse zu sehen, an den Wänden bröckelt an einigen Stellen der Putz. „Das passiert, wenn Feuchtigkeit eindringt“, erläutert Manfred Bäuml vom für Brühl-Kierberg, -Vochem und -Heide zuständigen Kirchenvorstand St. Matthäus.
Kosten von rund 1 Million Euro werden vom Erzbistum übernommen
In den kommenden Monaten sollen die Mängel behoben werden. Deckengewölbe, die teils feuchten Mauern und Fundamente des 1904 erbauten, dank seiner Lage auf dem Ville-Höhenzug weithin sichtbaren Gotteshauses werden saniert. Der Kirchenvorstand rechnet mit Kosten von mehr als einer Million Euro, die vom Erzbistum übernommen werden.
Wie sehr die Zeit drängt, erschließt sich auf den ersten Blick. Über einen Teil des Kirchenschiffs wurde vor geraumer Zeit ein grünes Netz gespannt, um die Gläubigen vor möglicherweise herunterfallendem Mauerwerk zu schützen. Tatsächlich haben sich vor einiger Zeit bereits zwei Stücke von einem Gewölbe gelöst.
Bäuml hat sie aufbewahrt. „Auch die Risse gehen längst nicht nur durch den Putz“, sagt er. Erste kleinere Schäden waren vor einigen Jahren offenbar geworden. Fachleute kamen schließlich zu dem Schluss, dass eine umfangreiche Renovierung unumgänglich ist, um eine einwandfreie Statik zu gewährleisten und das denkmalgeschützte Gebäude für kommende Generationen zu erhalten.
Damit ist klar, dass die katholischen Kierberger ihre Gottesdienste vorerst in der Vochemer Pfarrkirche St. Matthäus, An der Linde 18, feiern werden.
Im Zuge der Renovierung bekommt St. Servatius einen barrierefreien Zugang
Felix Ross, ebenfalls im Kirchenvorstand engagiert, hofft, dass die Gläubigen zum nächsten Osterfest in eine dann renovierte Kirche zurückkehren können. Bis dahin ist in St. Servatius eine Menge Arbeit zu erledigen.
Altäre und Fenster müssen geschützt werden, ehe sich die Restauratoren Mauerwerk und steinernes Gewölbe vornehmen, um alle Schäden zu beseitigen. „Am Ende ist dann selbstverständlich auch ein neuer Innenanstrich nötig“, sagt Ross.
Im Zuge der Arbeiten erhält die Kirche einen barrierefreien Zugang. Eine Rampe ersetzt die Stufen am Haupteingang. Außerdem bekommt die Kirchturmuhr ihren Minutenzeiger an der Nordseite zurück. „Dieser hat sich vor fünf Jahren gelöst und ist heruntergefallen“, berichtet Ross. Nun wird das gute Stück repariert, vergoldet und wieder angebracht.
Orgelrestaurierung kostet rund 30.000 Euro – Gemeinde hofft auf Unterstützer
Künftig können sich die Besucherinnen und Besucher der Kirche auch auf schönere Klänge freuen. Die arg in die Jahre gekommene Orgel wird nämlich ebenfalls auf Vordermann gebracht. Die Elektrik ist marode und die Lederbälge sind verschlissen. „Kirchenchor und Gemeinde hoffen außerdem auf die Möglichkeit, mit zwei neuen Registern den Klang zu verbessern. Das ist sozusagen die Kür“, erklärt Bäuml.
Die Demontage und Reparatur übernimmt jene Firma aus Kevelaer, die die Orgel einst auch gebaut hat. 30.000 Euro muss die Gemeinde dafür zusammentragen. Man setzt auf Unterstützer und will einen Teil des Erlöses des Gemeindefestes am Sonntag, 7. Mai, in die Sanierung stecken. Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel um 11 Uhr (bei schlechtem Wetter im Pfarrheim) und endet gegen 17 Uhr.