Gleich zweimal haben Anwohner zuletzt Wurst mit Rattengift entdeckt. Einmal gefressen, bleiben Hunden nur wenige Minuten.
„Ohne Mittel verenden Hunde elend“Unbekannter versteckt Giftköder in Würstchen – Brühler in Sorge
Wenn Peter Kievernagel mit seinem Hund Jasko, einem zweieinhalbjährigen Kleinen Münsterländer, durch die Felder rund um Schwadorf geht, schaut er seit einiger Zeit nicht mehr entspannt gen Horizont. Der 65-Jährige behält lieber konzentriert den Wegesrand im Blick.
Denn in den vergangenen Tagen haben andere Hundehalter aus dem Brühler Stadtteil zweimal mit Rattengift versehene Köder gefunden. Einmal am Samstag, 6., und dann wieder am Montag, 8. Juli. Ganz offenbar ausgelegt, um Hunde zu vergiften.
Zuletzt hatten Anwohner im Herbst vergiftete Köder gefunden
„Einmal war es ein Stück Fleischwurst, in das das blaue Gift gesteckt wurde, das andere Mal ein der Länge nach aufgeschnittenes Siedewürstchen“, berichtet Kievernagel, der als örtlicher Jagdpächter in beiden Fällen von den Findern kontaktiert wurde. Solche Funde habe es in der Vergangenheit schon einige Male gegeben, sagt Peter Kievernagel. Zuletzt im Herbst vergangenen Jahres.
„Wenn ein Hund in den Köder beißt, bleibt kaum Zeit, um ihn zum Erbrechen zu bringen und einen Tierarzt zu erreichen. Vielleicht eine Viertelstunde“, erläutert der Schwadorfer, der sich als Jäger gut mit Tieren auskennt. „Das Blut verdickt und ohne Gegenmittel verendet der Hund elend.“
Polizei ermittelt nach Giftköder-Funden in Brühl
Der 65-Jährige hat sich fest vorgenommen, die übrigen Halter zu sensibilisieren. Alle sollten mit wachem Blick unterwegs sein, findet er. Dank der sozialen Medien mache eine Warnung schnell die Runde. „Das ging dieses Mal in Windeseile“, sagt er. Anschließend hätten Anwohner die Wege rund um die Schallenburg abgesucht. Einen weiteren Giftköder habe man bislang nicht entdeckt.
„Ich mache mir aber auch Gedanken um die Wildtiere wie Füchse oder Greifvögel und die Feldfrüchte“, sagt der Schwadorfer. Daher hätten Anwohner nun an Laternenmasten Warnhinweise angebracht. Vom Täter fehlt noch jede Spur.
Die Polizei bestätigt, dass der Fall zur Anzeige gebracht wurde. „Die Ermittlungen haben die Beamten des Kriminalkommissariats 23 bereits aufgenommen. Derzeit richtet sich das Verfahren gegen unbekannt“, so die Polizei. Im Rhein-Erft-Kreis komme es nur sehr vereinzelt zu Anzeigen wegen des Verdachts auf das Auslegen von Giftködern, so die Polizei. Ob es sich dabei tatsächlich um giftige Substanzen handele, sei in den meisten Fällen fraglich.