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Prävention im UnterrichtSchüler in Brühl beeindruckt von Suchtexperten

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist Timo Schüsseler im Gespräch mit Schülern.

Timo Schüsseler sprach mit Jugendlichen an der Clemens-August-Hauptschule in Brühl über seine Erfahrungen als Suchtkranker.

Timo Schüsseler schildert an der Brühler Clemens-August-Hauptschule seine eigene Suchtgeschichte und erklärt, wie gefährlich der Konsum von Drogen und Alkohol ist.

Für die Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis zehn der Brühler Clemens-August-Hauptschule Brühl war es ein besonderer Termin: Jeweils eineinhalb Stunden lang hörten sie Timo Schüsseler zu, der schonungslos über seinen einstigen Drogen- und Alkoholkonsum berichtete.

Der 47-Jährige, der zur Arbeitsgemeinschaft „Suchtvorbeugung“ im Kreis Warendorf im Münsterland in NRW gehört, hält seit mehr als einem Jahrzehnt Vorträge vor Jugendlichen, Studierenden, Menschen in der Entwöhnungsbehandlung, Gefangenen und auch in Sportvereinen. Dabei berichtet er über sein Leben, über seine schwere chronische Erkrankung mit gravierenden gesundheitlichen Konsequenzen: Er war süchtig und ist immer noch suchtkrank.

Referent hat ein Buch über den Weg aus seiner Sucht verfasst

Gemeinsam mit der Journalistin Angelika Knöpker hat er seine Lebensgeschichte in einem Buch mit dem Titel „Vom Nullpunkt in ein neues Leben“, erschienen im Tredition-Verlag, veröffentlicht.

Schüsseler war nicht zum ersten Mal in Brühl zu Gast, um Aufklärungsarbeit zu leisten. „Uns ist es wichtig, über das Schulwissen hinaus über die Verbreitung, Nebenwirkungen und Risiken von Alkohol und Drogen zu informieren und für diese Themen zu sensibilisieren“, erklärte die Schulsozialarbeiterin Heike Spieß. „Die Aufklärung wird in der heutigen Zeit immer wichtiger“, ergänzte sie.

Sie weiß um den bleibenden Eindruck bei den Jugendlichen, wenn der Referent über seinen Weg in die Alkoholabhängigkeit, über die Konsequenzen für sein Leben und wie er da wieder herausgekommen ist, Klartext redet.

„Mein erstes Bier trank ich mit 14. Wer unter meinen Leuten am meisten trinken konnte, war der Held. Ich liebte es, der Held zu sein. Mit 16 Jahren rauchte ich meinem ersten Joint“, erzählte Schüsseler eingangs. Zusehends bestimmte der Alkohol sein Leben. Er konnte seine Berufe als Altenpfleger und operationstechnischer Assistent nicht mehr ausüben und endete mit schlimmsten körperlichen Beschwerden in einer Klinik.

Gefahren des Alkoholkonsums geschildert

Er erklärte, dass Sucht bedeute, nicht süchtig nach dem Suchtmittel zu sein, sondern nach dem positiven Gefühl, das dadurch hervorgerufen werde und Glückshormone beschere. „Es geht immer um das gute Gefühl, das ich produziere, wenn ich etwas konsumiere. Aber es gibt keinen Rausch ohne Vergiftung. Der Konsum von Alkohol zerstört unter anderem Gehirnzellen“, führte er aus.

Viele Schülerinnen und Schüler waren von der Lebensgeschichte bewegt, beeindruckt, wie offen und auch mit welch drastischen Worten er über seine Vergangenheit berichtet. Deutlich wurde, was missbräuchlicher Konsum bewirken kann. Schüsseler betonte zum Schluss, „dass es total wichtig ist, zu verstehen, dass jeder für seinen Konsum selbst verantwortlich ist“.