AboAbonnieren

Trotz KostenexplosionWeiterhin starke Nachfrage nach Parkausweisen in Brühl

Lesezeit 2 Minuten
Ein Hinweisschild zum Parken in der Brühler Innenstadt.

Das Anwohnerparken entlang der Straßen der Brühler Innenstadt ist künftig deutlich teurer.

Autohalter müssen künftig 141,10 Euro statt zuvor 30,70 Euro hinblättern, damit sie entlang der Straßen ihren Wagen abstellen dürfen.

Der ein oder andere mag den Gedanken an die drastische Erhöhung der Gebühren für die Bewohner-Parkausweise eine Weile erfolgreich verdrängt haben. Einige Monate nach dem politischen Beschluss ist die Vervierfachung der Kosten für das ein Jahr gültige Papier jedoch bei den Autohaltern in der Brühler Innenstadt angekommen. Sie müssen künftig 141,10 Euro statt zuvor 30,70 Euro hinblättern, damit sie entlang der Straßen ihren Wagen abstellen dürfen.

Das Interesse an den Ausweisen hat unter der immensen Kostensteigerung jedoch offenbar nicht gelitten. Darauf deuten jedenfalls die Zahlen hin, die der Stadtverwaltung bislang vorliegen. „Bisher wurden für das kommende Jahr rund 470 Bewohnerausweise ausgestellt“, teilte die Stadt zum Zahlenstand Mitte Dezember mit. Im Verlaufe des zu Ende gehenden Jahres habe es im Durchschnitt rund 480 gültige Parkausweise für die Anwohner der Straßen in der Innenstadt gegeben.

Stadt erweitert Parkraum im Brühler Süden und im Osten

Da die Zone, in der der Parkraum künftig bewirtschaftet wird beziehungsweise Anwohner-Parkausweise Relevanz besitzen, um einige Straßen im Brühler Süden und im Osten erweitert wurde, steigt die Zahl der Nutzer sogar. 49 Anträge liegen nach Angaben der Stadtverwaltung aus den neuen Bereichen vor, etwa von Anwohnerinnen und Anwohnern der Straßen In der Maar und Am Inselweiher.

Bei CDU-Fraktionschef Holger Köllejan kocht der Ärger wieder hoch, wenn er auf die Erhöhung angesprochen wird. „Wir waren dagegen, und daran hat sich nichts geändert. In diesen Zeiten mit galoppierenden Energiekosten und grassierender Inflation ist so eine Entscheidung unverantwortbar“, findet er. „Wenn der Bürgermeister behauptet, die Gebühren hätten zuvor nicht einmal den Verwaltungsaufwand gedeckt, dann sind vielleicht schlicht die Verwaltungskosten zu hoch.“

Die Gebührenerhöhung treffe beileibe nicht nur SUV-Fahrer mit dickem Geldbeutel, sondern auch einfache Leute, darunter viele ältere Bürger, die auf das Auto angewiesen seien, meint Köllejan. „Ein moderater Anstieg wäre ja in Ordnung gewesen, aber man muss die Leute nicht unnötig melken“, echauffiert er sich. Und wenn Rot-Grün die Autos aus der Stadt verbannen wolle, dann sollten die Vertreter dieser politischen Farben doch besser Pflöcke auf den Straßen einschlagen, statt auf diese Weise den Brühler Bürgerinnen und Bürgern das Autofahren zu verleiden.