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Vegan-Serie in Rhein-ErftErstmal den Kühlschrankinhalt ausmisten

Lesezeit 3 Minuten
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Der erste Einkauf mit vielen pflanzlichen Alternativen zu Fleisch und Ei.

Rhein-Erft-Kreis – Nun saß ich da, vor meinem Teller mit der veganen Kartoffelpfanne und biss in die veganen Bratwürstchen aus Weizeneiweiß. Schon die Konsistenz war anders als erwartet, nicht knackig, wie auf der Verpackung beworben, sondern eher matschig. Und in der Tiefkühltruhe lagerten noch die guten alten Nürnberger Bratwürstchen, die ich gerade schmerzlich vermisste.

Da merkte ich, ich habe mir doch einiges vorgenommen. Das war schon wenige Tage, nachdem ich mich bereiterklärt hatte, das Selbstexperiment „vegane Fastenzeit“ zu starten. Ich bin, was das angeht, nämlich absolute Anfängerin. Ich weiß natürlich, dass vegane Ernährungsweise bedeutet, dass ich keine tierischen Produkte jeglicher Art mehr zu mir nehme, aber wie sehr ich dann doch auf alle möglichen Inhaltsstoffe achten muss, das habe ich unterschätzt.

Neues im Kühlschrank

Nichtsdestotrotz, mein Selbstversuch lief in den ersten zwei Wochen ziemlich gut – nicht zuletzt, weil ich mir Tipps von befreundeten Veganerinnen holen konnte und gespannt war, neue Rezepte und Produkte auszutesten.

Zu Beginn musste ich erst einmal meinen Kühlschrank ausmisten. Da ich sonst nicht vegan lebe, hatte ich noch allerhand Produkte in der Küche, die jetzt tabu waren, zum Beispiel Joghurt, Camembert, Bacon oder Eier. Alle tierischen Produkte, die leicht verderblich sind, habe ich also an Nachbarn oder Freunde abgegeben.

Alles, was sich länger hält, wie beispielsweise Honig, kann die 40 Tage im Regal stehen bleiben. Als nächstes stand der erste große Einkauf an. Vorher informierte ich mich absichtlich nicht über Alternativprodukte oder bestimmte vegane Marken, ich wollte einfach sehen, was mich im Supermarkt so erwartet – ohne große Vorkenntnisse.

Alternativen und Geschmack

Und siehe da, ich fand wesentlich mehr Ersatzprodukte als ich erwartet hatte. So kam ich mit reichlich gefüllter Einkaufstüte nach Hause. Neben Gemüse nahm ich Hafermilch, Joghurt, Butter, Fetakäse, Salami, Hummus, Bratwürstchen, „Thunvisch“-Salat, Schokolade, Reibekäse, Kartoffeln, Tofu, Maultaschen und sogar Sushi mit, alles in veganer Version versteht sich. Preislich war dieser erste vegane „Laien“-Einkauf ähnlich angesiedelt wie meine sonstigen Einkäufe auch. Für einen normalen größeren Einkauf, mit dem ich als Einzelperson ein bis zwei Wochen lang versorgt bin, gebe ich meistens rund 50 bis 60 Euro aus. Der vegane Einkauf hat mich rund 54 Euro gekostet.

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Erster Geschmackstest: Kartoffelpfanne mit Gemüse und veganen Würstchen.

Einige der Alternativen zu Fleisch konnte ich bereits ausprobieren. Mein erstes veganes Rezept bestand aus einer Kartoffelpfanne mit Zucchini, Frühlingszwiebeln und veganen Bratwürstchen. Es wäre auch ohne die Bratwürstchen gegangen, aber ich wollte ja testen.

Veganes Sushi hat mich überzeugt

Die Würstchen haben mich nicht überzeugt. Sie bestanden hauptsächlich aus Weizeneiweiß, für den extra Geschmack wurden noch Kräuter beigemischt. Davon habe ich nicht viel gemerkt. Die Würstchen schmeckten sehr fade und hatten eine sehr mehlige Konsistenz. Vielleicht finde ich im Laufe der Zeit aber noch eine Alternative, die mir bessere gefällt.

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Veganes Sushi mit roter Beete, Tofu und Tapioka als Fischersatz.

Ganz anders war das vegane Sushi, das ich im Markt zufällig entdeckt hatte und das richtig lecker war. Und das will schon etwas heißen, denn ich bin ein großer Fischliebhaber und habe mich gefragt, wie Sushi ohne Fisch funktionieren soll. Die Antwort: ganz hervorragend, wenn man sich denn darauf einlässt.

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Was da aussieht wie Lachs ist Speisestärke aus Tapioka.

Was auf dem Nigiri-Sushi aussah wie eine Scheibe Lachs, war hauptsächlich Tapioka-Stärke, die aus der Maniokwurzel hergestellt wird. Hierzulande kennen viele Tapioka am ehesten als die kleinen Kügelchen aus dem Getränke-Trend „Bubble Tea“. Neben der Fisch-Alternative gab es als Sushi-Füllung rote Beete, Süßkartoffel und frittierten Tofu.

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Für meine weitere vegane Zeit bin ich optimistisch. Es fällt mir durchaus hin und wieder sehr schwer, vor allem auf Ei- und Milchprodukte zu verzichten. Hin und wieder ein Frühstücksei fehlt mir schon, doch vielleicht finde ich dafür ja auch noch eine gute Alternative.