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„Zu peinlich“Aufruhr um echten Lindenberg von Paar aus Elsdorf bei „Bares für Rares“

Lesezeit 3 Minuten
Jürgen und Brigitta Ricking (v.r.) mit Horst Lichter und Experte Colmar Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“.

Jürgen und Brigitta Ricking (v.r.) mit Horst Lichter und Experte Colmar Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“.

Die sogenannten „Likörelle“ von Udo Lindenberg sind auf dem Markt heiß begehrt.

Mit einem echten Udo Lindenberg sind Brigitta und Jürgen Ricking aus Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis zu „Bares für Rares“ vom Freitag (7. Februar) gekommen. Das Gemälde sorgte in die ZDF-Sendung für Aufruhr, die Bilder sind auf dem Markt heiß begehrt.

„Wir möchten es gerne verkaufen, weil unsere Enkelkinder dieses Bild als zu peinlich empfinden“, berichtete Jürgen Ricking im Vorfeld. Ein ungewöhnlicher Verkaufsgrund, der bei einem Blick auf das Gemälde jedoch einleuchten konnte. Zu sehen ist ein kleiner Mann mit erigiertem Penis vor einer übergroßen Meerjungfrau.

Paar aus Elsorf bei „Bares für Rares“: „Überall stießen wir auf Udo Lindenberg“

„Uiuiui, ihr habt da aber was Spannendes mitgebracht!“, fand Horst Lichter. Der ZDF-Moderator erkannte jedoch auch als Laie sofort, dass es sich um einen echten Lindenberg handeln könnte. Eine Vermutung, die Experte Colmar Schulte-Goltz sofort bestätigte.

„Wir waren im Hotel Atlantic für drei Tage. Und überall stießen wir auf Udo Lindenberg“, erzählte das Ehepaar aus Elsdorf, das aktuell seinen 50. Hochzeitstag feiert. „Lindenberg residiert in dem Hotel bekanntermaßen. Im Restaurant, im Lokal, überall hingen diese ‚Likörelle‘“, erinnerte sich Ricking.

Das „Likörelle“ war den Enkelkindern „zu peinlich“.

Das „Likörelle“ war den Enkelkindern „zu peinlich“.

Das Lindenberg-Fieber habe sie dann irgendwann angesteckt. Als sie dann bei einer Auktion diese Meerjungfrau entdeckten, hätten sie sich sofort in das Bild verliebt und hätten es einfach kaufen müssen, so der Elsdorfer im Gespräch mit Horst Lichter.

„Bares für Rares“-Experte bestätigt: Ein echter Lindenberg – Szene vom Straßenstrich?

Es handelte sich um ein Original, keinen Druck, bestätigte Schulte-Goltz in seiner Expertise für „Bares für Rares“. Bilder von Udo Lindenberg seien nicht nur aufgrund ihrer unverkennbaren Technik künstlerisch reizvoll. Das Besondere bei einem solchen „Likörelle“ sei auch, dass das Gemälde mit verschiedenen Alkoholika gemalt wurde. Daher auch der Name aus Likör und Aquarell.

Die Meerjungfrau sei ein wiederkehrendes Motiv in der Kunst von Udo Lindenberg und stehe für eine unnahbare Frauengestalt, so der Experte. Der Besitzer aus Elsdorf vermutete, dass es sich bei dem Werk um die humoristische Abwandlung einer Szene auf dem Straßenstrich St. Georg in Hamburg handeln könnte. Lindenberg habe eine Suite oben im Hotel Atlantic bezogen, von der man das illegale Treiben an St. Georg habe beobachten können.

„Bares für Rares“: Wunschpreis hat es in sich – Aufruhr im Händlerraum

Beim Wunschpreis ließ das Ehepaar aus Elsdorf keine Zurückhaltung walten. Unter 10.000 Euro wolle man eigentlich nicht verkaufen. Eine Erwartungshaltung, die sich in der Expertise von „Bares für Rares“ gerade noch widerspiegelte. Colmar Schulte-Goltz nannte eine Expertenschätzung von 8000 bis 10.000 Euro für das Werk von Udo Lindenberg.

„Alter Schwede!“, jubelte unterdessen Walter Lehnertz, als er den echten Lindenberg im Händlerraum sah. Der Händler bekannte sich als echter Lindenberg-Fan und war sofort Feuer und Flamme. „Wer kann es besser malen, als der Udo?! Alter Schwede! Udo ist einfach das Maß der Dinge!“

Händler Walter Lehnertz war begeistern und bekannte sich als absoluter Fan von Udo Lindenberg.

Händler Walter Lehnertz war begeistern und bekannte sich als absoluter Fan von Udo Lindenberg.

Bis zu den gewünschten 10.000 Euro war bei den Verhandlungen allerdings einiges an Arbeit zu tun. „Wir fangen mal klein an“, erklärte Lehnertz und gab ein Erstgebot über 500 Euro.

Gebote kommen bei „Bares für Rares“ ins Stocken – dann folgt die Wende

Der Preis schraubte sich schnell in die Höhe, fast alle Händlerinnen und Händler von „Bares für Rares“ gaben Gebote ab. Bei 5000 Euro kam die Nachfrage an die Besitzer aus Elsdorf, ob man sich denn in einem annehmlichen Preisniveau befinde. Da sei noch Luft nach oben, antworteten diese.

10.000 Euro würden nach einem sehr guten Verkaufspreis an den Endkunden klingen, für die Händler sei die Region aber doch etwas schwierig, gab David Suppes vorsichtig zu bedenken.

Die Gebote gingen jedoch weiter und schließlich setzte sich Wolfgang Pauritsch mit einem Gebot über 9000 Euro durch. Für das Paar aus Elsdorf ein stattlicher Betrag, mit dem man die Goldene Hochzeit gebührend feiern könnte.