Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Alle sind eingeladen“Deutsch-türkische Moscheegemeinde in Elsdorf feiert 35-jähriges Bestehen

Lesezeit 3 Minuten
Der Gebetsraum der Mimar Sinan Camii.

Im Rahmen des Sommerfestes kann auch der Gebetsraum der Mimar Sinan Camii besichtigt werden. 

Der Gebetsraum der Moschee in Elsdorf kann bei Rundgängen im Rahmen des zweitägigen Sommerfests besichtigt werden.

Es ist nur ein kleines rundes Jubiläum. Dennoch feiert die deutsch-türkische Moscheegemeinde das 35-jährige Bestehen mit einem besonderen zweitägigen Sommerfest. In und rund um die Mimar Sinan Camii (Camii heißt Moschee) an der Mittelstraße 67 erwartet die Gemeinde, wie der stellvertretende Vorsitzende Hüseyn Çakir erläutert, rund 2000 Muslime aus der Gemeinde und aus Nachbarmoscheen, ebenso wie Nichtmuslime aus der Stadt.

„Alle Bürger sind herzlich eingeladen“, betont Çakir. Geboten werden den Besuchern kulturelle Aufführungen, wie Folklore-Tänze der eigenen Tanzgruppe und drehende, meditative Tänze eines Derwischs aus der eigenen Jugend. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg und eine Schminkaktion, für die Jugendlichen und jung gebliebenen Erwachsenen eine Torwand.

Elsdorf: Döner und Baklava bei Jubiläum von Moscheegemeinde

Dazu werden Spezialitäten der türkischen Küche wie herzhafter Döner und süße Baklava gereicht. Der Gebetsraum kann bei Rundgängen besichtigt werden, und Interessierte können beim Mittagsgebet gegen 13.30 Uhr und beim Nachmittagsgebet gegen 17.30 Uhr zuschauen und mitbeten. Moderiert wird das Programm von Imam Mustafa Aksoy (türkisch) und Çakir (deutsch).

Çakirs Vater Mecit war Mitgründer der Moscheegemeinde. Er ist in den 70er-Jahren nach Elsdorf gekommen, wo er in der Zuckerfabrik und später im Tagebau Arbeit fand. Bis in die 80er-Jahre besuchten die Elsdorfer Muslime die umliegenden Moscheen. Für die knapp 30 Kinder war der Weg dorthin aber ebenso aufwändig wie für die 50 Erwachsenen. Nach ein paar Gebetszeiten in Mecit Çakirs Wohnzimmer unweit der heutigen Moschee wurde schnell klar, dass ein eigener Raum benötigt werde.

Auf ihr Jubiläums-Sommerfest freuen sich (v.l.) Ömer Kus und Hüseyn Çakir vom Vorstand der Moschee-Gemeinde, Imam Mustafa Aksoy und Mitorganisator Yüksel Altunay.

Auf ihr Jubiläums-Sommerfest freuen sich (v.l.) Ömer Kus und Hüseyn Çakir vom Vorstand der Moschee-Gemeinde, Imam Mustafa Aksoy und Mitorganisator Yüksel Altunay.

1988 konnte die Gemeinde, die dem Dachverband Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) angeschlossen ist, die Räume eines ehemaligen Handwerksbetriebes in der Mittelstraße anmieten, baute die Scheune, die nach und nach erweitert wurde, mit viel Eigenleistung zur Moschee um und konnte das Areal schließlich erwerben und 1993 einen weiteren Anbau mit der markanten Fassade errichten.

Seit sieben Jahren leiten Jakub Güneş als Vorsitzender und Çakir, der in Elsdorf geboren ist, als sein Vertreter die Moscheegemeinde. Heute besuchen an Festen 200 bis 300 Muslime das Freitagsgebet, wie zuletzt zum Abschluss des Ramadan, des muslimischen Fastenmonats, am Freitag. Erstmals hat sich der Vorstand entschlossen, das Sommerfest, dass seit 20 Jahren fest im Kalender verankert ist, auf zwei Tage auszuweiten.

„Das ist ein Experiment. Wenn es klappt, machen wir das künftig immer so“, sagt Çakir. Am Sonntag, 30. April, und Montag, 1. Mai, findet das Jubiläums-Sommerfest, auf türkisch „Kermes“ genannt, jeweils von 10 bis 19 Uhr statt. Der Reinerlös ist für Gemeindeaufgaben und -gebäude, die ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen getragen werden, bestimmt. Der Eintritt ist frei.