AboAbonnieren

StraßenkarnevalIn Elsdorf-Berrendorf waren die Geister los

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist, wie Menschen, die als Geister kostümiert sind und Trommeln tragen, durch eine nächtliche Straße ziehen.

In Elsdorf-Berrendorf waren die Geister los. Mit Sensen, Fackeln und schaurigen Klängen zogen die Mitglieder des Geistervereins durch den Ort.

Rund 100 Geister zogen durch Berrendorf und suchten die Bewohner mit Fackeln, Sensen und Trommeln heim.

Die Berrendorfer können froh sein, denn die Geister haben zahlenmäßig im Ort zwar zugenommen, sie sind aber deutlich milder geworden. Statt wie früher sonntags morgens um 6 Uhr ziehen sie nun des Freitags um 19 Uhr durch die Straßen.

Beim Geisterzug des nicht eingetragenen Vereins „Die Geister“ nahmen rund 100 Frauen, Männer und Kinder teil, alle in gruselige Kostüme gekleidet und mit Sensen, Fackeln oder Trommeln bewaffnet. Ein paar Kamelle gab es auch, jedoch nur ein paar Handvoll. „Uns geht es mehr darum, ein bisschen Krach zu machen“, sagte Geister-Chef Patrick von Ameln.

Elsdorf-Berrendorf: Aus einer Bierlaune entstand der Geisterzug

Im Jahr 1997 wurden die Geister gegründet. Geist der ersten Stunde ist Hans Schlömer, der immer noch mit der Trumm beim Zug durch Berrendorfs Straßen zieht. „Der Geisterzug ist aus einer Bierlaune entstanden“, sagt Schlömer. Man habe sich überlegt, was man machen könne und sich für Radau am frühen Sonntagmorgen entschieden.

Inzwischen sind laut Patrick von Ameln auch viele Kinder im Zug mit dabei. „Für die Kinder ist das eine schöne Veranstaltung.“ Da man bisher aber eher „unter dem Radar“ unterwegs gewesen sei und den Geisterzug nicht öffentlich bekannt gemacht habe, gebe es auch eher wenig Zuschauer am Wegesrand. Die Geister setzen eher auf den überraschenden Grusel in der Dunkelheit.

Mittel dazu haben die Zugteilnehmer mehr als genug. Vorneweg fährt ein offener Sarg mit Skelett, aus großen Boxen dröhnen Glockenschläge, und die Trommler machen mächtig Krach, dazu schiebt ein Geist eine Walze laut scheppernd über den Asphalt.

Zu sehen sind die Teilnehmer an einem Geisterzug mit Fackeln in der Hand.

Fackeln erhellten die Straßen in Elsdorf-Berrendorf. Die Geister machten den Ort unsicher.

Ein Geist kann man in Berrendorf nur einmal im Jahr werden, berichtet Schlömer. Für die Aufnahme in den kleinen, nicht eingetragenen Verein brauche man allerdings einen Fürsprecher. „Wenn man dann aber aufgenommen ist, hat man sofort volles Mitspracherecht.“