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Lichterfahrten in Rhein-ErftDie ersten leuchtenden Traktoren fuhren durch Elsdorf

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Eine Frau sitzt als Engel verkleidet auf einer Kutsche beim Lichterzug.

Ein Weihnachtsengel in einer Kutsche saß auf dem Hänger des Zuggefährts von Markus Wipperfürth.

Die Elsdorfer und Bedburger Landwirte brachen am Wochenende mit leuchtenden Traktoren zu den ersten Lichterfahrten auf.

Den „Johnny“, die John-Deere-Zugmaschine, habe er für die Lichterfahrt durch das Elsdorfer Stadtgebiet von einem Freund geliehen und flugs mit beleuchtetem Gehörn und einer strahlend roten Nase in ein Rentier verwandelt, schilderte Andreas Hohn. Eigentlich sei er als Fliesenleger in Elsdorf beschäftigt, aber sein Herz schlage für die Landwirtschaft. Schon als Kind habe er jede freie Minute mit Arbeiten in einem landwirtschaftlichen Betrieb verbracht.

Mit ähnlichem Enthusiasmus äußert sich auch der 18-jährige Jan Schwambacher im zweiten Jahr seiner landwirtschaftlichen Betriebslehre. Er habe seinen Chef nicht lang bitten müssen, damit er den Traktor zur Teilnahme an der Lichterfahrt habe ausleihen dürfen. In acht Stunden habe er den Traktor mit Christbäumen und viel Weihnachtsbeleuchtung geschmückt.

„Ich möchte den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagte Schwambacher kurz vor Abfahrt der Kolonne am Treffpunkt Burg Stammeln. Er wolle einmal zeigen, dass Landwirte eben nicht nur „Glyphosat und Gülle“ auf die Felder brächten. Eine Riesengaudi sei die Fahrt einerseits, aber sie mache auch auf die Landwirte und ihre Belange aufmerksam, sagte Jan Schwambacher.

Lichterfahrt in Elsdorf samt Grinch unn Engel in einer Kutsche

Freilich gingen die DIN-A4-großen Protestplakate mit Slogans wie „Ein Funken Hoffnung für den Erhalt der rheinischen Landwirtschaft“ oder „Ohne Bauern geht es nicht“, die manch einer der Fahrer an die Windschutzscheibe geklebt hatte, im blinkenden Lichterschmuck unter.

„Ich bin froh, dass wir, Landrat Frank Rock sei Dank, doch noch fahren können“, sagte Markus Wipperfürth, einer der Initiatoren der Fahrt, die ihren Ursprung in der Corona-Pandemie hatte. Ein wenig Weihnachtsstimmung allen Kontaktbeschränkungen zum Trotz hatten die Landwirte damals vermitteln wollen. Auf einem Hänger hatte Wipperfürth eine Kutsche montiert, auf der Ralph Gohrbant als grimmiger Weihnachtsfestdieb Grinch mit grüner Grimasse und seine Frau Claudia als Weihnachtsengel Platz genommen hatten.

Zeitgleich fuhren in Elsdorf und Bedburg leuchtende Traktoren

Der Heppendorfer Ortsvorsteher Dietmar Wildner führte als Demonstrationsleiter in einem Transporter die Kolonne an. Schützenhilfe zur Sicherung der Ortsdurchfahrten leisteten die jeweiligen Feuerwehrleute und Polizeibeamten. Der Umzug steuerte die fünf Seniorenheime des Stadtgebietes an. Jeweils eine große Kiste, gefüllt mit Leckereien für die Bewohnerinnen und Bewohner, hätten Ratsmitglieder gespendet, teilte Wildner mit.

Zeitgleich befuhren auch Bedburger Landwirte die Schlossstadt mit ihren geschmückten Traktoren. Ihr Ziel war der Glühweinausschank des Nikolausmarktes der Schützen an der Kirche St. Peter in Königshoven. Nachdem die Lichterfahrten der Landwirte zunächst wegen verschärfter Auflagen auf der Kippe gestanden hatten, werden die Fahrten nun doch in vielen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises mit Terminen bis kurz vor Weihnachten stattfinden.