Anwohner befürchten Flickschusterei an der Fahrbahn. Die Stadt verspricht eine Komplettsanierung. Nur wer zahlt die?
Wohnstraße ist UmleitungsstreckeSchlaglöcher lassen Anwohner in Erftstadt verzweifeln
Von Ulla Jürgensonn und Horst Komuth
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Die Straße Am Hahnacker ist kaputtgefahren.
Copyright: Ulla Jürgensonn
Die Straße Am Hahnacker in Liblar ist in katastrophalem Zustand. Übersäht von Schlaglöchern, in denen sich bei Regen das Wasser sammelt. Ursache sind die Arbeiten an der Carl-Schurz-Straße: Weil die gesperrt ist, rollt der gesamte Verkehr – auch die Busse – durch die Wohnstraße. Anwohner befürchten nun Flickschusterei an der Fahrbahn. Aus der Stadtverwaltung heißt es, der Hahnacker werde komplett saniert – allerdings erst, wenn die Carl-Schurz-Straße fertig ist.
Gerhard Thieme, der am Hahnacker wohnt, beklagt in einem Schreiben an Bürgermeisterin Carolin Weitzel den Zustand der Straße. „Die Schlaglöcher werden immer mehr und immer tiefer, ob am Straßenrand oder mitten auf der Fahrbahn. Es ist unmöglich bei Tag und erst recht in der Dunkelheit, diesen auszuweichen.“
Mit dem nächsten Bauabschnitt wird Mitte Mai begonnen
Er fürchte, sein Auto zu beschädigen. Thiem schreibt: „Bitte sorgen Sie kurzfristig dafür, dass wenigstens Notmaßnahmen bezüglich der entstandenen Schäden erfolgen. Dies ist jetzt dringend erforderlich.“
Die hohe Belastung durch den Umleitungsverkehr über die Straße Am Hahnacker habe zu unerwartet großen Schäden der Asphaltdecke geführt, bestätigt die Verwaltung. Anfang Mai würden „großflächige Reparaturarbeiten“ an der Straße durchgeführt. Derzeit liefen die letzten Arbeiten am Bauabschnitt der Carl-Schurz-Straße bis zur Einmündung der Brühler Straße. Mit dem nächsten Abschnitt werde Mitte Mai begonnen.
Die Straße war vor Beginn der Umleitung in einem gut befahrbaren Zustand
Zeitweilig soll der Verkehr auch über den Parkplatz am Hahnacker rollen. Anfang Mai werde dann mit den Reparaturen der Straße begonnen: Eine Woche lang wird der Hahnacker als Umleitungsstrecke daher ebenfalls nicht befahrbar sein.
Die Kosten der Komplettsanierung der Straße Am Hahnacker dürften nicht auf die Anwohner umgelegt werden, fordert Gerhard Thieme. „Die Straße am Hahnacker war vor Beginn der Umleitung wegen der Bauarbeiten auf der Carl-Schurz-Straße in einem gut befahrbaren Zustand. Mittlerweile erkennt man sie nicht mehr wieder.“
Anscheinend habe man sich bei der Stadt im Vorfeld über die Auswirkungen der Umleitung keinerlei Gedanken gemacht und sei nun überrascht. Thieme: „Ich frage mich, woher bei der prekären Finanzlage der Stadt Erftstadt die Mittel kommen sollen, um den Hahnacker umfänglich zu sanieren.“ Es handele sich hier um „ganz offensichtliches Behördenversagen“.