AboAbonnieren

Versuchter BetrugSSV Erftstadt sollte 1200 Euro an vermeintlichen Vereinschef zahlen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann läuft auf einem Sportplatz.

Gerhard Illian hat den Betrugsversuch durchschaut.

Mit gefälschten Mails wollten Unbekannte Geld vom Stadtsportverband Erftstadt ergaunern. Doch der Schatzmeister war auf der Hut.

Jemand hat versucht, den Stadtsportverband (SSV) Erftstadt um 1200 Euro zu betrügen. Doch Schatzmeister Dr. Gerhard Illian ist nicht darauf hereingefallen. Er hat kein Geld überwiesen, sondern Anzeige bei der Polizei erstattet. Allerdings fürchtet er, dass auch andere Vereine mit dieser Betrugsmasche hereingelegt werden sollen. Deshalb schildert er den Fall. Vor einigen Tagen bekam er eine Mail, angeblich vom Handy des Vorsitzenden Peter Kaulen verschickt.

„Ich habe mich sofort über den Ton gewundert“, erzählt Gerhard Illian. Kaulen und er duzen sich, der Schreiber der Mail siezte ihn aber. Außerdem waren diverse Tippfehler im Text. Der Betrüger forderte ihn auf, 1200 Euro zu überweisen. Angegeben war die Kontonummer einer Frau aus Aachen. Illian, der wusste, dass der Vorsitzende des Stadtsportverbandes gerade im Urlaub war, hakte nach: Wofür das Geld denn sei, wollte er wissen.

Verdeckte Mailadresse

Daraufhin wurde der Ton drängender, er solle schnellstens überweisen. Es gehe um „Serviceleistungen“. Der Schatzmeister war da längst misstrauisch geworden. Was für „Serviceleistungen“ das denn seien, fragte er. Und wo der Beleg sei. Der Beleg werde nachgereicht, antwortete der falsche Peter Kaulen. „Das ist bei uns absolut unüblich“, sagt Illian.

Aus den Serviceleistungen waren mittlerweile „Reparaturen am Vereinsheim“ geworden — allerdings hat der Stadtsportverband gar kein Vereinsheim. Dass die Mails nicht von seinem Vorstandskollegen kamen, hatte Gerhard Illian längst bemerkt. Als er geantwortet hatte, war hinter dem Namen Peter Kaulen die verdeckte Mailadresse „info@alexanderhonchar.com“ aufgetaucht.

Der Polizeibeamte, bei dem er Anzeige erstattet habe, habe ihm aber erklärt, dass Spezialisten mittlerweile Mailadressen nahezu perfekt fälschen könnten. In diesem Fall sei obendrein das Konto einer Frau aus Aachen gehackt worden.

Deshalb hatte der Betrüger auch so gedrängt: „Sagen Sie sofort Bescheid, wenn Sie das Geld angewiesen haben.“ Dann hätte er von dem gehackten Konto blitzschnell auf sein eigenes überweisen können. So konnte die Polizei auch die Aachenerin darüber informieren, dass ihre Bankverbindungen gehackt und damit nicht mehr sicher war.