Lukas Preiter aus Erftstadt ist mit dem Fahrrad unterwegs nach Afrika. Er sammelt Geld für Menschen mit Diabetes in Togo.
Benefiztour26-Jähriger aus Erftstadt fährt mit seinem Rad für den guten Zweck bis nach Togo
Mehr als 2000 Kilometer hat er schon hinter sich. Und das eigentliche Abenteuer fängt erst an. Denn noch ist Lukas Preiter in Europa, genauer gesagt, in Spanien. Der Erftstädter will mit dem Fahrrad bis nach Togo. Eine Radtour der besonderen Art, nicht nur, aber auch aus Abenteuerlust. Vor allem aber will der 26-Jährige Menschen in dem afrikanischen Land Hilfe bringen.
Vor zwei Jahren ist bei ihm Diabetes Typ 1 diagnostiziert worden. „Ich habe beschlossen, dass die Krankheit mein Leben nicht bestimmen wird.“ Noch im selben Jahr startete er mit dem Fahrrad Richtung Italien – und gab nach drei Tagen auf. Er sei zu schlecht vorbereitet gewesen, habe zu wenig trainiert, sagt er selbst. Eine harte Erfahrung, von der er jetzt profitiere.
Lange Reise mit Risiko
Lukas Preiter hat in Nizza studiert, dort kam er 2017 in Kontakt mit der Organisation Sekovio Pierre Pepin, die in dem Dorf Soko in Togo eine Schule baute. Damals reiste er nach Togo und war fasziniert von dem Land. Ein beruflicher Wechsel — der 26-Jährige arbeitet im Finanzsektor — öffnete ihm jetzt ein Zeitfenster von einem halben Jahr, das er für eine lange Reise nutzen wollte.
Natürlich sei seine Krankheit ein Risiko, sagt der Erftstädter. Schon allein, weil er Insulin dabeihaben muss. Und das darf nicht zu warm werden. Wie machen das eigentlich Diabetiker in Afrika, fragte er sich, recherchierte und erfuhr Erschütterndes: Die meisten bekommen gar keine Therapie, jedenfalls in Togo. Das gab den Anstoß, das Abenteuer mit der guten Tat zu verbinden.
Seit vier Wochen ist er jetzt unterwegs auf dem Fahrrad, das er sich selbst aus Komponenten „zusammengedengelt“ hat. 41 Kilo wiegt es samt Gepäck. Ein kleines Zelt, dessen Stangen im Rahmen des Fahrrads verstaut werden, hat Lukas Preiter dabei. Isomatte, Schlafsack und Kleidung finden Platz in diversen Packtaschen. Dazu einige Ersatzteile. Brems- und Schaltzüge, Bremsklötze, Schrauben, Klebeband, Speichen.
Die Reifen haben keine Schläuche, stattdessen gehört ein Dichtmittel zur Ausrüstung. „Einen Platten habe ich immer mal wieder“, erzählt der 26-Jährige gut gelaunt am Telefon. Außerdem habe er seine Brille verloren und sich eine neue machen lassen müssen. Aber: „Probleme gab es bisher nicht.“
Gerade überlegt er, seine Pläne zu ändern und nicht bei Gibraltar nach Afrika überzusetzen, sondern bei Almería. Dann würde er kürzer durch Spanien und länger durch Marokko fahren, vor allem durch den touristisch wenig erschlossenen Teil. Allerdings herrschten dort derzeit Temperaturen um die 45 Grad. Was wieder nicht so gut für seine Insulin-Vorräte wäre.
Auf seinem Blog schreibt der Erftstädter über seine Reise. Dort finden sich auch Informationen für alle, die seine Spendenaktion unterstützen möchten. Und man kann dort seine Route Kilometer für Kilometer verfolgen.