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Folge der FlutkatastropheGesperrter Erftradweg bekommt endlich Umleitungsschilder

Lesezeit 2 Minuten
Ein asphaltierter Weg ist mit Baken und Bauzaun-Elementen versperrt.

Hier endet die Radtour, zumindest auf dem Erftradweg. In Höhe der Kleinen Rast am Ortsrand von Blessem ist die Strecke verbarrikadiert.

Bei Erftstadt-Blessem ist der Erftradweg seit zwei Jahren gesperrt. Jetzt soll endlich eine Umleitungsstrecke ausgeschildert werden.

Von der Quelle der Erft in Nettersheim-Holzmülheim bis zur Mündung in den Rhein bei Neuss verläuft der Erftradweg. In der Theorie. In der Praxis ist in Blessem Schluss mit dem Radeln am Flussufer. Dort ist der Weg versperrt, und wer sich nicht auskennt, muss sehen, wie er weiterkommt. Doch es ist Besserung in Sicht: Zwar bleibt der Weg gesperrt, doch eine Umleitung wird ausgeschildert. Offenbar haben in den vergangenen zwei Jahren immer mal Leute versucht, den Weg trotz Sperrung zu benutzen.

Von der Flut beschädigt

Davon zeugen die Bauzaun-Elemente, die mittlerweile fast bis hinunter zum Fluss aufgestellt sind. Seit dem Hochwasser im Juli 2021 ist die Strecke nicht mehr nutzbar. Mehrere Leser hatten auf das Problem hingewiesen. Für die langfristige Sperrung zeigt beispielsweise Helmut Schauwinhold Verständnis: Angesichts der schweren Schäden, die die Flut angerichtet habe, erwarte niemand, dass der Radweg schon wieder zu benutzen sei.

Was ihn ärgert, ist vielmehr, dass er schon im November des vergangenen Jahres auf das Problem mit den fehlenden Umleitungsschildern aufmerksam gemacht habe, bisher aber nichts geschehen sei. Schauwinhold hatte sogar einen Vorschlag eingereicht, wie der Radverkehr seiner Ansicht nach umgeleitet werden kann. Auch der Kerpener Manfred Borsch berichtet, dass die Erftstädter Verwaltung von mehreren Seiten gebeten worden sei, Abhilfe zu schaffen.

„Kreis und Stadt sind in der finalen Abstimmung über die Umleitung“, sagt der Erftstädter Pressesprecher Christian Kirchharz, der eine zeitnahe Lösung verspricht. Der Kreis, der den Erftradweg in seine Zuständigkeit übernimmt, sei mit der Festlegung der Umleitungsroute noch nicht ganz fertig. Wenn die feststehe, werde der städtische Bauhof so schnell wie möglich die entsprechenden Schilder aufstellen. Ein Datum konnte Kirchharz nicht nennen.

Radweg-Schilder zeigen nach Gymnich und Brüggen, daneben hängt eine Karte.

Den Hinweis auf eine Umleitung sucht man bisher vergebens.

Bis der Erftradweg bei Blessem wieder befahrbar ist, werden noch Jahre vergehen. Die Flut hat ihn weggerissen, als sie die Kiesgrube zum Einstürzen brachte. Und er wird erst wieder hergerichtet, wenn der Krater am Ortsrand von Blessem komplett verfüllt ist. Rund drei Jahre wird das noch dauern, hatte Gerd Schiffer, der Beauftragte der Stadt für den Wiederaufbau, unlängst berichtet.

370.000 Kubikmeter Erdreich müssten herangekarrt, aufgeschüttet und verdichtet werden. Die Fläche wird am Ende rund 1,50 Meter unter dem Niveau der Erft liegen. Denn sie soll als Sekundäraue Wasser aufnehmen, falls der Fluss noch einmal über die Ufer tritt. Zu normalen Zeiten soll sie den Blessemern als Naherholungsgebiet dienen.