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Verwahrloste MinigolfanlageAusschreibung der Stadt treibt Erftstädter auf die Palme

Lesezeit 2 Minuten

Zum Minigolf-Spiel lädt die verwahrloste Anlage in Lechenich nicht mehr ein.

Erftstadt-Lechenich – „Keine Goldgrube für den Verein, aber ein Schmuckstück für die Stadt und ihre Bürger“ – so umschreibt Joachim Acker, was er beziehungsweise der VfB aus der heruntergekommenen Minigolfanlage in Lechenich machen wollte. Der Sportverein, dem Acker Jahrzehnte vorgestanden hatte und den jetzt seine Tochter Sabine Acker leitet, hatte der Stadtverwaltung im Jahr 2019 einen Plan vorgelegt, den ein Fachmann für einen Parcours mit 18 Bahnen erstellt hatte.

Dass die Stadtverwaltung nun die Verpachtung des Platzes am Stadtweiher ausgeschrieben hat, ärgert den altgedienten Sportfunktionär.

Joachim Acker hatte schon vor Jahren von einem Fachmann einen Plan mit 18 Bahnen erstellen lassen.

Und das nicht nur, weil der VfB schon 400 Euro für die Planung ausgegeben hat. Sondern weil es mit dem damaligen Bürgermeister Volker Erner und Birgit Zimmermann vom Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft im Jahr 2020 bereits Gespräche über das Projekt gegeben habe. Positive Gespräche, wie Joachim Acker betont.

Erftstadt: Pächter soll Plan für Kiosk vorstellen

Der Vorstand des VfB hätte sich gut vorstellen können, Minigolf – hobby- als auch wettkampfmäßig – in sein Programm aufzunehmen. Dass der Verein in der Lage sei, eine Sportanlage zu unterhalten, habe er bewiesen, als er von 2004 bis 2008 das Lechenicher Freibad betrieben habe.

Minigolf-Anlage Lechenich II

Zum Minigolf-Spiel lädt die verwahrloste Anlage in Lechenich nicht mehr ein.

Nicht nur die Vorgeschichte, sondern auch die Ausschreibung an sich treibt Acker schier auf die Palme. Unter anderem soll der künftige Pächter seine Motivation erklären und Visionen für die Gastronomie – bei der es sich um einen Kiosk, allenfalls ein Bistro handelt – vorlegen. Und dort vor allem regionale Produkte anbieten. Das sei völlig wirklichkeitsfremd, findet Joachim Acker.

Joachim Acker: „Wer soll denn um 13.30 Uhr Minigolf spielen?“

Ebenso wie die Öffnungszeiten. Laut Ausschreibung soll der Platz im Sommer täglich von 13.30 bis 20 Uhr geöffnet sein, an Sonn- und Feiertagen von 10.30 bis 22 Uhr. „Wer soll denn um 13.30 Uhr Minigolf spielen?“, fragt der Lechenicher. Kinder seien dann in der Schule, Rentner hielten Mittagsruhe. Personal für so viele Stunden würde obendrein viel zu viel kosten, selbst vor dem Hintergrund, dass die Stadtverwaltung in den ersten zehn Jahren keine Pacht verlange.

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Er sieht ganz andere Probleme auf den künftigen Pächter zukommen. Die alten Bahnen seien aus Asbestbeton, und den zu entsorgen sei teuer. 32.000 Euro hat er dafür in seinen Berechnungen eingesetzt – er hatte dafür bereits Angebote eingeholt. Die 18 neuen Bahnen würden 44.000 Euro kosten, dazu kämen noch 15.000 Euro für die Fundamente. Mit 5000 Euro für den Garten, 3000 Euro für die Erneuerung der Terrasse, 5000 Euro für Möbel, 14.000 Euro für den Zaun und 5000 Euro, die in das Gebäude investiert werden müssten, kommt er auf gut 120.000 Euro, die ausgegebenen werden müssten, bevor der erste Ball rollt.