Der Musikverein Friesheim, der Nabu Rhein-Erft und der Rohmedräjer-Club dürfen sich über Geldprämien freuen.
Engagement belohntDas sind die Gewinner des Heimatpreises in Erftstadt
Sie engagieren sich ehrenamtlich, opfern ihre Freizeit, setzen sich für ihre Heimat und mehr Nachhaltigkeit ein. Dafür wurden die Mitglieder des Musikvereins Friesheim, des Naturschutzbundes (Nabu) Rhein-Erft und des Rohmedräjer-Clubs Bliesheim jetzt mit dem lokalen Heimatpreis und Geldprämien aus einem Förderprogramm der NRW-Landesregierung geehrt.
Bürgermeisterin Carolin Weitzel erklärte, für sie sei es eine Herzensangelegenheit, diese drei Vereine auszuzeichnen. Sie begrüßte die Gewinner bei einer Feierstunde in einem Foyer des Rathauses.
Einsatz für Tradition, Brauchtum und Nachhaltigkeit
Bei der Bewerbung waren Aktionen und Projekte gefragt, die ein „Wir-Gefühl“ schaffen, indem sich Menschen für Tradition und Brauchtum einsetzen, die lokale und regionale Identität stärken oder sich mit Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung befassen. Für diesen Einsatz dankte Weitzel allen Engagierten. Sie lobte das Wirken für eine vielfältige und lebendige Stadt. Die Vereinstätigkeit müsse mehr denn je unterstützt werden, betonte sie.
Der erste Platz des Erftstädter Heimatpreises und damit ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro ging an den Musikverein Friesheim, der auf ein 111-jähriges Bestehen zurückblickt. „Das sinfonische Blasorchester steht für ein harmonisches und gelungenes Zusammenspiel“, so Weitzel. Ob Schützenfeste, Karnevalsumzüge, kirchliche Feste, Platzkonzerte oder projektbezogene Auftritte, der Verein bringe Musik in die Herzen der Menschen. Dabei sei Dirigent Martin Kirchharz als „Eigengewächs“ ein Glücksfall für die Stadt, führte die Bürgermeisterin aus.
Für ihr beispielhaftes Wirken in Sachen Nachhaltigkeit erhielten die Mitglieder des Nabu Rhein-Erft mit ihrem Sitz im Umwelt- und Naturparkzentrum Erftstadt im Friesheimer Busch den zweiten Platz und eine Prämie in Höhe von 1500 Euro. 2002 wurde in Friesheim die Naturschutz- und Landschaftspflegestation gegründet.
Seit 2003 werden dort auf rund 40 Hektar Streuobstwiesen, Heiden, Trockenrasen, Nasswiesen und Orchideenwiesen ehrenamtlich gepflegt. Weiterhin gibt es einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Schaf- und Ziegenhaltung. Inzwischen gehören auch Rinder dazu.
Rohmedräjer-Club Bliesheim zählt inzwischen 450 Mitglieder
„Sie stehen für Heimatpflege, Heimatkunde und Heimatforschung“, lobte Weitzel den Einsatz der Mitglieder des „Rohmedräjer-Clubs Bliesheim“, der an dritter Stelle den Heimatpreis und 1000 Euro erhielt. 2009 von Willi Pütz, Josef Misgeld, Harl-Heinz Dyga, Hans-Peter Badorf und Theo Fuhs als Arbeitskreis gegründet, zählt der Club heute 450 Menschen.
Die Rohmedräjer pflegen unter anderem einem Wappenbaum, Ortseingangsschilder, Rundwege sowie Gedenkstätten. Zu ihren jüngeren Errungenschaften zählen ein Internet-Café für Senioren und ein digitales Dorfarchiv mit inzwischen 300.000 Bildern, für das sie bereits im letzten Jahr den Heimatpreis des Kreises gewannen. Zum digitalen Archiv gehören vier PC-Arbeitsplätzen, Besprechungs- und Vortragsbereiche, ein Serverraum und Stahlschränke für wertvolle historische Unterlagen.