Unternehmerin aus ErftstadtDelia Ding hat eine Marke für Mütter und Kinder geschaffen
Erftstadt-Liblar – Es sind oft die Kleinigkeiten, die eine gute Idee ausmachen. Natürlich hat eine Mutter viele Möglichkeiten, eine Tasche zu packen mit allem, was man für ein kleines Kind – oder auch zwei Kinder – dabei haben sollte. Und natürlich gibt es von allen möglichen Anbietern Bollerwagen, um den Nachwuchs samt Spielzeug auf einen Ausflug mitzunehmen. Delia Ding hat weder Tasche noch Wagen neu erfunden, aber sie hat beides mit pfiffigen Ideen praxistauglicher gemacht.
Dass Mütter oft mindestens eine Hand zu wenig haben, weiß sie aus Erfahrung: Delia Ding hat zwei Söhne, zweieinhalb und viereinhalb Jahre alt. Deshalb kennt sie beispielsweise das Problem, dass man beim Kinderarzt in einer großen Tasche manchmal lange nach dem Vorsorgeheft suchen muss. Ihr Modell hat eigens ein Fach dafür. Ihr faltbarer Bollerwagen ist mit einer Regenplane ausgerüstet, unter der die Spielsachen sicher verwahrt sind. Und ihre Gummi-Überziehschuhe sind ein handlicher Ersatz für Gummistiefel.
Von China nach Deutschland
Seit sechs Jahren lebt die 42-Jährige in Liblar, ihren Mann hat sie kennengelernt, als er für ein deutsches Unternehmen in China gearbeitet hat. Sie selbst war Managerin in einem Logistik-Unternehmen in Shanghai. Der Schritt von der Managerin in China zur Mutter in Deutschland sei groß gewesen, gibt sie zu. „Ich bin zur Unabhängigkeit erzogen“, sagt die 42-Jährige.
Bewegt und bewegend erzählt sie von einer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen, von ihrem Vater, der bei der Marine war, von der Mutter, die sie quasi allein großgezogen hat. „Meine erste Puppe habe ich mit neun Jahren bekommen“, sagt Ding. Und macht vor, wie sie sich aus einem alten Handschuh vorher das ersehnte Spielzeug gebastelt hatte.
Unter den deutschen Müttern in der Spielgruppe habe sie sich oft verloren gefühlt. „Das Tempo in China ist höher“, erklärt Delia Ding, warum sie die Herausforderung gesucht und ihr eigenes Unternehmen gegründet hat. Da versucht sie nun, ihre Kenntnis beider Seiten mit Gewinn für beide Seiten einzubringen.
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Sie kenne Firmen in China, die für den deutschen Markt produzieren wollten. Die Leute dort wüssten aber nicht, was die deutschen Kunden wünschten. „In China sind die Kindersachen meistens sehr bunt, das möchten die Mütter hier nicht“, sagt die Geschäftsfrau. Und zeigt ihre Tasche in dezentem Grau, in Pastellfarben abgesetzt.
Bei ihrer Marke – Lemmy, nach dem Spitznamen ihres Mannes – setze sie auf neue Technik und umweltfreundliche Produktion. Auch wenn das manchmal mühsam sei: Nach dem Stoff für die Tasche habe sie ein ganzes Jahr gesucht.