Gegen 19.15 Uhr gingen am Sonntag mehrere Notrufe bei der Polizei und Feuerwehr ein. Die Anrufer berichteten von einem lautstarken Streit in einem Einfamilienhaus an der Paul-Klee-Straße in Köttingen.

Neben der Polizei eilten auch der Rettungsdienst und der Notarzt aus Erftstadt zur Einsatzstelle. In dem Haus fanden die Einsatzkräfte eine schwerverletzte Frau vor. Sie blutete stark am Kopf und war benommen. Den Ehemann nahm die Polizei fest.

Frau in Erftstadt am Kopf verletzt – Ehemann festgenommen

Wenige Minuten zuvor hatte ein Nachbar, der den Streit mitbekam und die offenbar große Gefahr für die Frau ahnte, nicht tatenlos zugesehen, sondern Zivilcourage gezeigt.

Er lief ins Nachbarhaus, wo die Schreie herkamen. Ihm gelang es, dem 37-Jährigen die Tatwaffe aus der Hand zu nehmen und bugsierte ihn alleine in ein Zimmer. So verhinderte er, dass der Tatverdächtige weiter auf seine Ehefrau einschlagen konnte.

Ehestreit in Erftstadt: Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl wegen versuchten Mordes

Der Rettungsdienst kümmerte sich um die 34-jährige Ehefrau. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft soll der Ehemann im Streit seine Frau immer wieder mit einem „stumpfen Gegenstand“ auf den Kopf geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von „multiplen Kopfverletzungen“.

Die Frau war am Montag außer Lebensgefahr und auch ansprechbar. Die Trennung des Paares soll als mögliches Motiv in Betracht kommen, hieß es.

Dem Tatverdächtigen wurde später von einem Arzt eine Blutprobe entnommen. Die Staatsanwaltschaft beantragte am Montag beim Amtsgericht Köln den Erlass eines Haftbefehls gegen den 37-Jährigen, wegen des dringenden Verdachts des versuchten Mordes, gestützt auf das Mordmerkmal der Heimtücke.

Die Ermittlungen der Mordkommission Köln dauern an. Auf Nachfrage beim Gericht teilte eine Sprecherin mit, dass gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl wegen versuchen Mordes erlassen wurde.