Ziel ist es, die Sportplätze in Kierdorf und Erp zu sanieren und sich von einer neuen Anlage an anderer Stelle zu verabschieden.
Online-PetitionInitiative sammelt Unterschriften für Erhalt des Kierdorfer Sportplatzes
Der Sportplatz in Kierdorf soll erhalten bleiben. Und nicht nur das, er soll renoviert und mit Kunstrasen ausgestattet werden. Das fordert die Interessengemeinschaft Sportplatz Kierdorf, die dafür eine Online-Petition gestartet hat. Die Petition haben mittlerweile mehr als 300 Bürger unterschrieben. In die gleiche Richtung zielt ein Antrag, den die Erftstädter FDP-Fraktion gestellt hat.
Eigentlich gab es einen ganz anderen Plan. 2018 hatten sich die beiden Sportvereine aus Kierdorf und Köttingen zum SC Ville zusammengeschlossen und wollten einen komplett neuen Sportplatz. Die Anlagen in beiden Orten sollten aufgegeben werden. Noch vor drei Jahren sah es so aus, als gehe der Traum in Erfüllung. Ein Grundstück am Ortsausgang von Köttingen, nahe dem Netto-Markt, war gefunden, in Sichtweite von Kierdorf. Und der Bund hatte gut 1,2 Millionen Euro Förderung zugesagt.
Kreis hat Bedenken wegen der Lage im Naturschutzgebiet
Doch der Rhein-Erft-Kreis stellt sich quer. Das Problem: Das Grundstück liegt im Landschaftsschutzgebiet, Mikroplastik vom Kunstrasen könnte ins Grundwasser gelangen. Weil zwei Sportplätze in Köttingen und Kierdorf vorhanden sein, gebe es kein öffentliches Intreresse, das es rechtfertige, den Landschaftsschutz aufzuheben.
So zitiert es die FDP in ihrem Antrag. Die Liberalen hatten Akteneinsicht genommen. Und haben in der Zusage für Bundesförderung die Formulierung entdeckt, sie gelte für die „Sanierung/Erweiterung eines Sportzentrums“. Das Geld sei also keineswegs an den Sportplatz bei Köttingen gebunden, sagt Fraktionsvorsitzender Franz Holtz. Er schlägt vor, stattdessen die Sportplätze in Kierdorf und Erp zu sanieren und in Köttingen und Dirmerzheim jeweils ein Kleinspielfeld anzulegen.
Leitung der Kierdorfer Schule ist gegen die Verlegung des Platzes
Cornelius Groß ist einer der Initiatoren der IG und der Online-Petition. Er sei selbst als Vorstandsmitglied des SC Ville an der Planung für den neuen Sportplatz beteiligt gewesen. Doch der Standort zwischen Köttingen und Kierdorf sei nicht zu realisieren. Groß stellt klar: „Es geht mir nicht darum, gegen den SC Ville zu arbeiten. Der Verein liegt mir immer noch am Herzen.“ Auch wenn er aus privaten Gründen vor einiger Zeit aus dem Vorstand ausgeschieden sei.
Die Leitung der Kierdorfer Schule habe sich schon 2020 gegen die Verlegung des Platzes ausgesprochen. Der werde auch von drei Kitas mitgenutzt. Und liege am Ortsrand , gleich neben dem Gelände der Schützen, günstig: Die Anwohner hätten unterschrieben, nicht gegen die Sportanlagen zu klagen.
Als alternativer Standort für eine gemeinsame neue Sportanlage war laut Cornelius Groß ein Gelände im Gespräch, das in Richtung Liblar an der Schwarzau liege. Das komme aber für die Kierdorfer nicht in Frage, es sei zu weit weg vom Ort.
Laut Alfred Zimmermann, Vorsitzender des SC Ville, ist der Standort an der Schwarzau ohnehin wieder vom Tisch. Er sagt: „Wir arbeiten an einer anderen Lösung, die für alle Seiten besser ist.“