In den vergangenen Jahren durften die Eltern immer ohne Probleme zuschauen. In der aktuellen Session ist dies jedoch nicht möglich.
Verärgerung über SitzungEltern dürfen Karnevals-Auftritt ihrer Kinder in Lechenich nicht sehen
Höhere Sicherheitsauflagen bei der Kindersitzung der Lechenicher Narrenzunft (LNZ) am Sonntag sorgten für Enttäuschung bei Erftstädter Eltern. Nachdem sie in den vergangenen Jahren bei den Auftritten ihrer Kinder auch ohne Karte zuschauen durften, war das in diesem Jahr nicht mehr möglich.
„Diesmal lässt uns die LNZ nicht in die Aula des Lechenicher Gymnasiums“, beklagte eine Mutter, deren Tochter auf der Sitzung aufgetreten ist.
Der Präsident der Lechenicher Narrenzunft, Michael Schmalen, teilte unterdessen mit, dass es sich um Auflagen der Stadt Erftstadt handele. In die Aula seien in diesem Jahr nur Gäste mit Eintrittskarten, Künstler und Betreuer hereingekommen.
Jeweils zehn Betreuerkarten hätten alle Schulen und Kindergärten bekommen. Ansonsten würde man die Kapazität bei Weitem überschreiten, so der Präsident der LNZ, die daher erstmalig einen Security-Dienst engagiert hatte.
Kindersitzung in Lechenich: Rettungswege müssen frei bleiben
500 Karten hatte die LNZ laut Schmalen verkauft. Laut der Stadt Erftstadt unterliegen Veranstaltungen ab 200 Personen der Sonderbauverordnung NRW. Demnach müssten Rettungswege in der Versammlungsstätte ständig frei gehalten werden. Das hat Konsequenzen für die Veranstalter. „Wenn Personen ohne Eintrittskarte einer Veranstaltung beiwohnen sollen, müssen Veranstaltende hierfür Platz im Bestuhlungsplan ausweisen“, heißt es aus der Verwaltung.
In der Verordnung sei auch geregelt, dass bauordnungsrechtlich genehmigte Bestuhlungspläne zu beachten seien. Auf Anweisung der Stadt habe die Lechenicher Narrenzunft im Frühjahr 2023 einen Bestuhlungsplan von einem externen Sicherheitsingenieur anfertigen lassen.
Kinder aus Lechenich enttäuscht: Eltern dürfen Auftritt nicht sehen
Dass sie nicht mehr wie gewohnt während der Auftritte ihrer Kinder in die Aula dürfen, erfuhren die Eltern einer Schule beispielsweise erst zwei Tage vor der Sitzung, durch eine Brief am Freitag, wie eine Mutter berichtete. Einen Tag zuvor, am 1. Februar sei die Schule davon in Kenntnis gesetzt worden. Die Informationen seien viel zu spät erfolgt, urteilt diese Mutter. Die Tickets seien längst ausverkauft gewesen.
Auch die Kinder reagierten enttäuscht. „Papa hat sich extra frei genommen, um mich zu unterstützen“, klagte ihre Tochter.
LNZ-Präsident Michael Schmalen teilt die Argumentation der Eltern nicht. Seiner Meinung nach seien alle Beteiligten frühzeitig genug informiert worden. Auch einen entsprechenden Aushang habe es gegeben. Darüber hinaus sprach er von einem Luxusproblem: Es gebe jetzt schon Orte, in denen Kindersitzungen gar nicht mehr stattfänden oder diese nicht ausverkauft seien.
Eine Anfrage an die Schule blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.