Emotionale Diskussion in ErftstadtMonika Hallstein will um ihren Posten kämpfen
Monika Hallstein will sich erneut für den Posten der Technischen Beigeordneten im Erftstädter Rathaus aufstellen lassen.
Copyright: Hallstein
Erftstadt – Die Stelle der Technischen Beigeordneten im Erftstädter Rathaus wird neu ausgeschrieben. Dies beschloss der Rat mit den Stimmen von CDU, FDP und Freien Wählern. Auch Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) votierte für den Antrag von Christdemokraten und Liberalen. Damit gilt die Wiederwahl von Monika Hallstein, die diesen Posten noch bis April kommenden Jahres inne hat, als eher unwahrscheinlich.
Vor dem Votum des Rats – 27 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen – hatte es eine emotionale Diskussion gegeben. Die Vertreter von SPD, Linkspartei und der fraktionslose Bernd Bohlen unterstützten Hallstein. Gemeinsam hatten sie am Vortag noch einen Antrag auf schnellstmögliche Wiederwahl eingereicht. Doch dies fand keine Mehrheit.
Axel Busch mit deutlichen Worten an Carolin Weitzel
Hallstein, die sich als parteilose Kandidatin mit Unterstützung der SPD erfolglos um den Bürgermeisterposten bemüht hatte, fehlte bei der Ratssitzung krankheitsbedingt. Das Ergebnis bedauere sie, sie zeigte sich aber kämpferisch: „Ich werde mich der Wahl stellen, weil in dieser Position Kontinuität wichtig ist. Wenn man jetzt die Pferde wechselt, dann muss sich die neue Person einarbeiten und dadurch entsteht ein Reibungsverlust.“ Zudem arbeite sie gerne in Erftstadt und sei stolz „auf unsere tolle Zivilgesellschaft“.
SPD-Fraktionsvorsitzender Axel Busch ergriff im Rat vehement Partei für sie: „Es geht uns eine Menge Kompetenz verloren, wenn wir Hallstein verlieren. Jetzt kommt so ein Antrag und keiner redet mit uns. Das ist gravierend.“ Er beantragte namentliche Abstimmung. So kam es dann auch. Doch zuvor richtete Busch deutliche Worte an Bürgermeisterin Weitzel. „Ich hätte mir gewünscht, dass Sie den respektvollen Umgang mit Frau Hallstein bewahren.“
„Wir brauchen in diesem Amt Kontinuität“
Gabriele Molitor, FDP-Fraktionsvorsitzende, erklärte ihre Position. „Wir versprechen uns von der Ausschreibung eine Neuausrichtung und Verbesserung. Ich will keine Mängelliste aufmachen, aber eine Eröffnung des Bewerberfeldes bedeutet eine qualitative Aufwertung für Erftstadt.“ Birgit Foken-Brock von den Grünen sieht es kritisch, die Stelle neu auszuschreiben: „Frau Hallstein kennt sich bestens aus mit ihrer Verwaltungsarbeit. In so einer Zeit kann man auf die Erfahrung der Dezernatsleiterin nicht verzichten.“
In das gleiche Horn blies Parteikollegin Marion Sand. „Frau Hallstein hat vor sieben Jahren das größte Ressort übernommen und wurde mit wehenden Fahnen empfangen. Niemand kann leugnen, dass sie enorme Impulse und viele Millionen an Fördermitteln in die Stadt hineingetragen hat. Ich kann doch nicht jemandem das Vertrauen entziehen, der so viel auf den Weg gebracht hat.“ Bohlen betonte, Hallstein habe für die Stadtentwicklung Konzepte entwickelt und umgesetzt. „Wir brauchen in diesem Amt Kontinuität“, so Bohlen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mit dem Ergebnis war Thomas Schmalen, Fraktionsvorsitzender der CDU, zufrieden: „Das ist ein deutliches Votum. Das Verfahren ist eingeleitet und die Verwaltung ist beauftragt, einen Ausschreibungstext vorzubereiten. Dieser muss dann in der Ratssitzung im Juni diskutiert und beschlossen werden.“