Die Erftstädter Bundestagsabgeordnete Dagmar Andres ist „verwundert“ über den Vorwurf, die Politik unterstütze das Baustoffspendenlager nicht.
Besuch abgesagtSPD-Politikerin kritisiert Leiter des Erftstädter Baustoffspendenlagers
Dagmar Andres hat einen geplanten Besuch im Lechenicher Baustoffspendenlager abgesagt. In einem Post bei Facebook erklärt die Erftstädter Bundestagsabgeordnete ihre Gründe und zeigt sich irritiert über Äußerungen von Tibor Schady, dem Leiter der Einrichtung, die vom Arbeiter Samariter Bund getragen wird.
Im Baustoffspendenlager, das auf dem Gelände des Autohauses RKG am Bonner Ring untergebracht ist, können sich Betroffene der Flutkatastrophe bisher mit Material für den Wiederaufbau versorgen. Die meisten Baustoffe sind gespendet, einiges hat der ASB zugekauft, mit Geld aus der Aktion „Deutschland Hilft“.
„Mit großer Verwunderung habe ich Ihre Äußerungen nach dem beschlossenen Aus des Projekts Baustoffspenden NRW in Erftstadt zur Kenntnis genommen“, schreibt die SPD-Politikerin: „Dort behaupten Sie, dass es für das Projekt keine Unterstützung seitens der Politik und auch keine Rücksprache zur aktuellen Situation gegeben habe.“
Richtig sei vielmehr, dass das Projekt zweimal vor dem Aus gestanden habe und mit politischer Unterstützung beide Male eine Lösung gefunden worden sei. Andres: „Von Seiten der Politik kann also keine Rede von Desinteresse sein.“ Nun sehe sich der ASB nicht mehr in der Lage, das Projekt organisatorisch zu tragen – eine Entscheidung, die zu akzeptieren sei.
Irritiert zeigt sich die Bundestagsabgeordnete über einen weiteren Punkt: „Unter anderem kommunizieren Sie meines Erachtens nicht, dass Ihre hauptamtliche Tätigkeit vom ASB aus Spendengeldern finanziert wird. Auch ist für mich nicht ersichtlich, wie die über die unterschiedlichen privaten Social-Media-Kanäle generierten Spendengelder verwendet werden.“
Erftstadt: Spendenverteilung muss transparent sein
Die Verteilung der Spendenmittel solle generell transparent erfolgen. Andres vertritt die Ansicht, dass die akute Nothilfe für die Opfer der Hochwasserkatastrophe mittlerweile nicht mehr benötigt werde, weil viele Hilfsorganisationen die Betroffenen beraten und unterstützen, auch mit Geld, um die Lücke zwischen der Wiederaufbauhilfe des Landes und den tatsächlichen Kosten zu stopfen.
Das Baustoffspenden NRW sei eine wichtige akute Unterstützung gewesen, sie mehr als 30.000 Menschen geholfen habe. Wenn sich ein neuer Träger finde, wünsche sie ihm viel Erfolg. Die Politikerin schließt mit einem Dank an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, an die Spenderinnen und Spender und an den ASB.