„Was ist das für eine absolute Sauerei?“, schilderte Guido Palmersheim (CDU) die Reaktion eines wutschnaubenden Vaters auf den Zustand der Toiletten im Schulzentrum Lechenich beim Elternsprechtag. Dann habe er sich selbst ein Bild von der Jungentoilette im Modulbau gemacht, „eine einzige“, wie der schulpolitische Sprecher der Fraktion betonte. Die Toilette quoll über, die Spültaste funktionierte nicht, es gab kein Toilettenpapier, wie er erläuterte.

Ähnliches berichtete seine Tochter von der Mädchentoilette; dort habe es weder Toilettenpapier noch volle Seifenspender gegeben, so Palmersheim – „obwohl der Reinigungsdienst da war“, der habe lediglich die Mülleimer geleert. Im Bereich der Aula gebe es zwar fünf Jungentoiletten, aber: „Vier davon sind nicht abschließbar, die andere ist verschlossen.“ Palmersheim: „Was denken unsere Eltern, wenn sie so etwas am Elternsprechtag erleben? Das ist schon wirklich peinlich.“

Der schlechte Zustand der Schultoiletten ist bereits seit Jahren Thema in Erftstadt. Die CDU hatte im Betriebsausschuss Immobilien Ende November beantragt, die Reinigungssituation der Toilettenanlagen in den Erftstädter Schulen zu verbessern. Nun war sie Thema im Rat.

Erftstadt: Bauliche Mängel sollen sofort behoben werden

Bürgermeisterin Carolin Weitzel hatte bereits angewiesen, Mängel wie fehlende Toilettenbrillen, nicht abschließbare Türen und defekte Seifenspender „sofort zu beheben“. Das dulde keinen Aufschub und Verzögerung, und sie erwartete, dass der Zustand überprüft werde, noch vor dem Tag der offenen Tür.

Schulleitungen, Eltern- und Schülervertreter hatten laut CDU-Antrag im Schulausschuss die zum Teil unhaltbaren Zustände bei den Toilettenanlagen in den Schulen geschildert.

Die SPD sah laut stellvertretendem Fraktionsvorsitzenden Ralf Schnitzler das Problem, „dass nur Bezug auf Lechenich genommen wird, größtenteils“. Daher beantragte die Fraktion, dass zusätzlich 100.000 Euro bereitgestellt werden, „damit auch die anderen Schulen versorgt werden können“.

Tagesreinigungskraft für Liblar und für Lechenich

Der Technische Beigeordnete Dirk Schulz räumte ein, dass man in Lechenich mit den Maßnahmen beginnen und sie auf die weiteren Schulen ausweiten werde. Er teilt zudem mit, dass die Hausmeister die Reinigung kontrollierten, jedoch könnten sie dies zum Teil nicht in Gänze leisten. Daher wird die Stadt laut Schulz eine Stelle, die bereits im Stellenplan vorhanden ist, dafür einsetzen, „um die Gesamtleistungen aller Reinigungen in allen Immobilien der Stadt Erftstadt zu kontrollieren“.

Die CDU beantragt außerdem, während der Bauzeit im Schulzentrum Lechenich Toilettencontainer aufzustellen. Aufgrund der Sanierungsarbeiten liege die Zahl der Toiletten für 1172 Schüler weit unter dem eigentlich vorzuhaltenden notwendigen Bedarf, heißt es von der CDU. Die Kosten für die Erstellung der Container seien im Zuge der Investitionskosten für das Schulzentrum mit eingeschlossen, so Schulz.

CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Bremer machte die Forderung seiner Fraktion deutlich: „Wir erwarten, dass zum 8. Januar beziehungsweise zu Schulbeginn 2025 59 Toiletten auf dem Hof sind.“ Es sei „ein großes Schulzentrum, und wir müssen da jetzt zu Lösungen kommen“. Die Lösungen erwarte er aber auch für andere Standorte, so Bremer.

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Von

Eva-Maria Zumbé

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Der Stadtrat einigte sich darauf, eine Tagesreinigungskraft in Liblar und in Lechenich sowie fünf 520-Euro-Kräfte einzustellen, wie die Bürgermeisterin verlas. Darüber hinaus soll unter anderem über den Reinigungszustand in den Grundschulen der Stadt berichtet werden und über Schlechtleistungen in der Vergangenheit. Auch die künftige Ausschreibung wird zur Beratung vorgelegt. Außerdem sollen eigene Reinigungskräfte die gesamte Reinigung der Toilettenanlagen in den Schulzentren überprüfen.

Der Rat stellt dem Eigenbetrieb Immobilen dafür 100.000 Euro zur Verfügung. Die Mitglieder beschlossen dies einstimmig.