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Angler leisteten HilfestellungVersenktes Kanu „Forelle" aus dem Liblarer See geborgen

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Auf einem Floß brachten Klaus Poppe (r.) und Ingo Mietens das zweisitzige Kanu an Land. Seit dem vorigen Jahr ruhte es auf dem Grund des Sees.

Erftstadt-Liblar – Was machen Forellenfischer, wenn sie in Gottes freier Natur sind? Richtig, sie werfen die Angel aus und warten, bis ein Fisch anbeißt, der auf dem Grill handeln könnte. Bei ganz speziellen Forellenfischern in Erftstadt schaut die Sache jedoch ganz anders aus. Klaus Poppe, langjähriges Mitglied der Wassersportfreunde Erftstadt, fuhr mit einem Boot auf den Liblarer See, um ein im vergangenen Jahr untergegangenes Kanu wieder an die Oberfläche zu holen.

Bei dem Zweisitzer handelt es sich um ein Kanu, das in jugendlichem Übermut im See versenkt worden und seitdem unauffindbar war. Poppe habe es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, die „Forelle“ wieder an die Oberfläche zu holen, berichtet der Verein. Bekannt war lediglich die ungefähre Stelle auf dem See, an der das Boot untergegangen war.

Liblarer See: Mehrer Tauchgänge blieben erfolglos

Mehrere Tauchgänge im vergangenen Sommer waren erfolglos verlaufen und stellten sich als Fischen im Trüben heraus. Und das ist durchaus wörtlich gemeint. Denn ab einer Wassertiefe von drei Metern verschlechtern sich die Sichtverhältnisse drastisch. Überdies ist der Seeboden mit seinen vielen Senken eine einzige große Schlickschicht. Auch die Anschaffung eines einfachen Echolots, mit dem Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit dargestellt werden können, brachte keinen Durchbruch.

Boot konnte mit Echolot aufgespürt werden

Ein ganzes Jahr verging, das Thema ließ Klaus Poppe jedoch keine Ruhe, und erst der Kontakt zu einem Angler brachte in diesem Jahr die Lösung des Problems. Torsten Armborst verfügt über ein hochwertiges 3D-Sonargerät, mit dem er normalerweise nach großen Fischen Ausschau hält.

Statt Karpfen fand Armborst eines Tages jedoch die „Forelle“, die sich auf seinem Gerät deutlich als länglicher Gegenstand mit zwei Sitzluken darstellte. So wurde vereinbart, dass er eine Vereinsboje am zehn Meter tiefen Fundort setzte und am ersten Sonntag im Herbst mit der Bergung begann.

Taucher konnte Seil feststeckenden Boot befestigen

Bei starkem Wind und Sonne ging es mit Tauchausrüstung, Floß und Kanu zur Boje, von der aus Klaus Poppe seinen Tauchgang startete. Was eigentlich niemand erwartete hatte, trat ein. Klaus Poppe fand das Boot sofort und konnte ein Seil am tief im Schlick sitzenden Boot befestigen. Das Heraufholen durch seinen Freund Ingo Mietens und Silke Schäfer erwies sich wider Erwarten als ein Kinderspiel.

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Ohne Auftriebskörper ließ sich das havarierte Kanu nach anfänglichem Widerstand mühelos nach oben ziehen. Von dort wurde es ans Ufer geschleppt, geleert und wartet nun auf seine gründliche Säuberung, damit es im kommenden Jahr wieder von den Wassersportfreunden Erftstadt genutzt werden kann.