Erftstadt-Gymnich – Große Unruhe herrscht bei Eltern in Gymnich, deren Kinder in der städtischen Kita nicht betreut werden können. „Wir haben in der Gymnicher Einrichtung aktuell sieben Stellen nicht besetzt“, erklärt Jugendamtsleiter Joachim Feldmann. Drei seien im Schwangerschaftsurlaub, eine weitere ist in Mutterschutz gegangen.
Unter diesen Umständen bestehe nur noch die Möglichkeit, einen Notbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Aufsichtspflicht könne sonst nicht mehr sichergestellt werden. Ab kommender Woche werde jeden Tag eine komplette Gruppen geschlossen.
Vor kurzem hat es laut Feldmann einen sehr konstruktiven Termin mit dem Elternrat gegeben. Dieser sei über die Entscheidungen informiert und trage diese mit, um die Belastungen gleichmäßig auf den Schultern aller Eltern zu verteilen.
Nachbesetzungen der vakanten Stellen zeichneten sich zum Oktober und November ab. Das Team werde durch städtische Springerkräfte verstärkt. Spätestens am kommenden Mittwoch würden die Eltern über die weitere Entwicklung informiert, so Feldmann. Die Stadt schreibe immer wieder Stellen aus, und zwar überall auf allen Plattformen.
Insbesondere für befristete Stellen werde es immer schwieriger Personal zu finden. Intern habe die Verwaltung mit der Personalvertretung und den beteiligten Bereichen Vereinbarungen über beschleunigte Verfahren getroffen und wende diese auch an.
Zusätzliche Springer
Feldmann: „Unsere Kitas sind bereits mit dem erweiterten Personalschlüsseln ausgestattet und es ist in den letzten beiden Jahren, trotz Haushaltssicherung gelungen, zusätzliche Springer und in allen Kitas teilweise doppelte Ausbildungsstellen einzurichten. Stellen können wir nur besetzen im Rahmen des vorgegebenen und beschlossenen Stellenplans.“
Der Anteil der Befristungen in Gymnich sei erheblich, aber auch hier gebe es die Begrenzungen des Stellenplans. „Da sich die personelle Situation weiter verschärft hat, werden wir versuchen, über die kommenden Haushaltsplanberatungen weitere Stellen einzurichten.“ Die Bürgermeister aller Kommunen des Kreises hätten einen Brief mit Anregungen zur Verbesserung der Personalsituation in den Kitas an die Landesregierung versandt. „Die Stadt bedauert die Situation für die Eltern sehr und wir sehen die Belastung für die Familien. Die Aufsichtspflicht in der Einrichtung muss aber sichergestellt sein“, so Feldmann.