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Kirmes in Erftstadt-GymnichFür Familien kann es ganz schön teuer werden

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Erftstadt-Gymnich – Cremiges Softeis, Pommes und gebrannte Mandeln, Karussells und bunte Luftballons. Die Kirmes zum Gymnicher Kirmes wieder alles, was das Kinderherz begehrt. Auch Erwachsene kommen bei dem reichhaltigen Angebot von Blumen bis Lederwaren, Schießbuden und Schwenkgrills auf ihre Kosten. Doch die „Kosten“ sind gerade bei Familien mit mehreren Kindern auch ein wichtiger Faktor, wenn es um den Besuch eines Jahrmarktes geht. Schließlich sollen die Kleinen Karussellfahren, Essen, Trinken und vielleicht auch noch eine Kleinigkeit mit nach Hause nehmen dürfen. Das geht ins Geld.

Auch bei einer Kirmes wie der in Gymnich, die besonders auf Familien ausgerichtete ist, und bei der neben professionellen Marktbeschickern auch Vereine Speisen und Getränke zum günstigen Preis und meist für den guten Zweck anbieten.

„50 Euro sind da nichts“, weiß Eric Hahn aus Nörvenich. Während seine Frau Juliane am Fanclub-Stand des FC Köln Waffeln zugunsten einer Frühstücksaktion für Kinder Waffeln verkauft, „hütet“ der Familienvater am Donnerstagnachmittag die dreijährigen Zwillinge Lisa und Anna sowie den 13-jährigen Leon. Der kommt gerade stolz mit einem kleinen Sammel-Lkw von einer Losbude zurück, bei der er die zehn Euro Taschengeld von Papa „gewinnbringend“ investiert hatte. Da war natürlich nichts mehr für Cola und Bratwurst übrig, also muss Eric Hahn noch einmal fünf Euro zücken, dieses Mal aber mit klaren Anweisungen für den Jugendlichen. Die beiden kleinen Töchter geben sich derweil noch mit jeweils einer bezuckerten Waffel zufrieden, doch danach wollen sie noch mit der Kinderachterbahn fahren. „Für vier Tickets habe ich gerade sieben Euro bezahlt“, sagt Eric Hahn. „Wir Erwachsenen wollen auch noch was essen und trinken, da muss man als Familie schon ziemlich rechnen“, betont der Familienvater. Bei kleineren Jahrmärkten bleibe aber noch alles im Rahmen, sagt er.

Vor kurzem in Düren habe die fünfköpfige Familie allerdings für eine Fahrt mit dem Riesenrad 40 Euro hinblättern müssen. „Das finde ich unverschämt“, so Eric Hahn. Grundsätzlich müssten die Eltern schon genau abwägen, was finanziell gehe.

Ähnlich geht es auch den Familien Schiffer und Röbkes aus Erp und Dirmerzheim. Zwar esse die 21 Monate alte Marie noch meist bei Mama und Papa mit, sagt Vater Udo Röbkes, doch unter 50 Euro kommen auch sie nicht weg. Ähnlich ist es bei ihren Freunden. Juliane und Marcel Schiffer wollen ihrer achtjährigen Lena natürlich auch was bieten, wenn sie zur Kirmes gehen. Doch alle Wünsche können die Eltern auch nicht erfüllen. Wollen sie auch gar nicht. „Aber manche Sachen sind schon ziemlich teuer“, sagt Udo Röbkes. Es summiere sich eben.

Und tatsächlich, hier 2,50 Euro für Zuckerwatte, Entenangeln für drei Euro, 2,50 Euro pro Autoscooterfahrt, die 3,50-Euro-Mandeltüte für zu Hause und die Bratwurst für 2,70 Euro. Einzeln betrachtet sind das keine großen Beträge, aber in der Summe läppert es sich. Und wenn es unbedingt der knallbunte Folienballon mit Biene-Maja- oder Prinzessin-Motiv für sechs Euro sein soll, dann zahlen die meisten Eltern gerne, wenn sie können. Schließlich wissen sie noch genau, wie toll und aufregend ein Kirmesbesuch war, als sie selbst noch Kinder waren. Auch damals wollte am besten den ganzen Nachmittag Autoscooter fahren und sich von Bude zu Bude durchessen. Geld spielte nur in der Form eine Rolle, dass es viel zu schnell aufgebraucht war, auch wenn die Eltern und Großeltern hier und da noch mal nachlegten.