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BäderkonzeptFörderung für ein Kombibad in Erftstadt-Lechenich ist noch unklar

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist ein Freibad mit Rutsche ohne Wasser.

Die Flut hatte das Freibad in Lechenich zerstört.

Die Stadt Erftstadt gab einen Zwischenstand zum Bäderkonzept ab – mögliche Förderung für Kombibad in Lechenich und Umfang noch unklar.

„Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein“ – Und dann nischt wie raus zum Kombibad. Darauf müssen die Erftstädter wohl noch etwas warten. Denn in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses Stadtwerke berichtete Dirk Schulz, Technischer Beigeordneter der Stadt Erftstadt, über den Zwischenstand des Bäderkonzepts.

Dabei ging es vor allem um die Förderung für das mögliche Kombibad in Lechenich. Und wie Schulz mitteilte, sind die Fördergelder im November vergangenen Jahres eingefroren worden. Man habe dann versucht, über die Gutachter Informationen zu bekommen, die auf entsprechenden Tagungen gewesen seien, so der Schulz.

Förderung Kombibad in Lechenich: Umfang wurde reduziert

Infos gab es keine – jedenfalls bis vergangene Woche. Wie die Verwaltung am Donnerstag erfuhr, wird das Programm fortgeführt. Aber: „Der Gesamtumfang des Programms hat sich reduziert“, so Schulz. Ob das Auswirkungen auf die Förderung habe, sei nicht klar. Parallel erarbeite man Alternativen. Falls die Stadt keine Zuschüsse bekommt, wird das weitere Vorgehen in der Betriebsausschusssitzung am 11. April besprochen.

Das Förderprogramm ist Teil des Klima- und Transformationsfonds. Insgesamt wurden vergangenes Jahr nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts 60 Milliarden Euro eingefroren, die eigentlich aus dem Corona-Hilfsfonds für den Klimaschutz eingesetzt werden sollten. Das zeige wieder, dass die Schuldenbremse eine Zukunftsbremse sei, machte Lars Schnatbaum-Laumann (Grüne) deutlich.

Auch für Renate Wintz (FDP) war die Antwort „nicht gerade zufriedenstellend“, sie räumte aber ein, dass man dies nicht ändern könne. Wintz begrüßte jedoch, dass die Verwaltung bereits über Alternativen nachdenke. Denn sie befürchte, dass sich die Stadt ohne Fördermittel ein Kombibad nicht leisten könne.

Erftstadt: SSV spricht sich für Kombibad in Lechenich aus

Nachfragen zum Thema hatte auch der Stadtsportverband (SSV). „Unsere Bäder sind in einem nicht besonders guten Zustand“, merkte Sylke Hindrichs, stellvertretende Vorsitzende des SSV, an. Und man habe die Befürchtung, dass dies in den nächsten Jahren noch schlechter werde.

Für Hindrichs ist der Bau eines Kombibades „alternativlos“. In einem solchen Bad könnten nicht nur Schulen und Vereine trainieren, sondern auch die Bürger schwimmen. Außerdem brauche man für Kurse wie Babyschwimmen oder für Menschen mit Rheuma wärmeres Wasser, so Hindrichs. Auch das könne man in einem Kombibad gut organisieren.

Sie sorge sich zudem, dass viele Menschen zum Schwimmen in andere Städte fhren, so die stellvertretende Stadtsportverbandsvorsitzende. Hindric

hs sieht jedoch in Erftstadt Potenzial. Man müsse attraktiv bleiben. Die Frage, ob das Thema noch einmal im Sportausschuss behandelt werde, bejahte Dirk Schulz.

Bernd Bohlen (Aufbruch '22) betonte, dass das Bäderkonzept nicht nur die Vorstellung umfasse, in Lechenich ein Kombibad auszubauen, sondern auch etwa Sanierungen von Bädern. Daher wollte er wissen, ob das Freibad in Kierdorf – das einzige in der Stadt – pünktlich zum Sommer eröffnet werden könne.

„Ob wir Kierdorf wirklich ans Laufen bringen können dieses Jahr, müssen wir prüfen“, so Dirk Schulz. Man werde alles tun, damit es funktioniere, versicherte er. Eine Nachfrage von Ralf Schnitzler (SPD), ob die personellen Ressourcen sichergestellt seien, konnte Schulz schon mal bejahen. Allerdings müsse man schauen, ob die Technik aufrechterhalten werden könne.