AboAbonnieren

Aktion für den FriedenLechenicher Schüler setzen Zeichen mit weißen Armbändern

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mädchen bindet einem andern ein weißes Band ums Handgelenk.

Das weiße Bändchen ums Handgelenk soll ein Symbol des Friedens und der Verbundenheit sein.

Mit weißer Kleidung und Bändchen am Handgelenk haben Schülerinnen und Schüler am Lechenicher Gymnasium ein Zeichen für den Frieden gesetzt.

Die meisten kamen in Weiß, wenn schon nicht ganz in Weiß, so doch in weißem T-Shirt oder Pullover. Die Schülerinnen und Schüler am Lechenicher Gymnasium wollten ein Zeichen setzen für den Frieden. Und zumindest symbolisch ein Netz der Verbundenheit knüpfen. Dafür wurden in allen Klassen weiße Bändchen verteilt, die man am Handgelenk tragen kann.

Am vergangenen Wochenende wäre eigentlich eine Gruppe des Gymnasiums nach Israel gestartet zum Gegenbesuch, nachdem im Sommer Jugendliche der Partnerschule in Erftstadt zu Gast waren. Schweren Herzens wurde die Fahrt abgesagt, noch bevor es eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gab.

Wenig später seien Artilleriegeschoss geflogen über die Partnerschule, die im Norden Israels liege, etwa zehn Kilometer entfernt von der libanesischen Grenze, berichtet der stellvertretende Schulleiter Dr. Arnold Schröder. „Natürlich waren die Schülerinnen und Schüler enttäuscht“, sagt Corinna Tietze, die den Austausch als Lehrerin betreut. Deshalb wollte sie zeigen, dass man etwas tun kann und nicht der Hilflosigkeit ausgeliefert ist.

Es gehe nicht um eine Aktion für Israel oder für Palästina, sondern ganz allgemein für den Frieden. Tietze: „Da können und müssen wir bei uns anfangen, bei dem, was wir sagen oder tun.“ Arnold Schröder sieht in der Friedensaktion eine Bestätigung für die gute Gemeinschaft an der Schule. Seit Karin Freiburg in den Ruhestand gegangen ist, führt er die Geschäfte.

Viele Hände mit weißen Bändchen am Gelenk werden zusammengehalten.

Viele machten mit bei der Friedensaktion am Lechenicher Gymnasium.

Und er ist stolz auf die „angenehme Lernatmosphäre“. Dabei sind die Umstände alles andere als einfach: Das Schulzentrum wird umfangreich saniert und ist eine Großbaustelle. „Das beeinträchtigt den Schulalltag erstaunlich wenig“, sagt Schröder. Allerdings mache die Baubegleitung viel Arbeit.

Die Anmeldezahlen am Lechenicher Gymnasium sind in den vergangenen Jahren trotz der widrigen Umstände gestiegen, zuletzt auf 111. Insgesamt besuchen derzeit 660 Jungen und Mädchen die Einrichtung. „Im Verhältnis zu anderen Schulen fällt bei uns wenig Unterricht aus“, erklärt Schröder das steigende Interesse. „Außerdem haben wir ein engagiertes Kollegium.“

Kinder können nachmittags in den Unterricht hineinschnuppern

Jetzt stehen an den Erftstädter Schulen wieder die Tage der offenen Tür an, bei denen sich künftige Schüler und ihr Eltern informieren können. Das Lechenicher Gymnasium ist diesmal deutlich später dran als die anderen und hat den Termin auf Samstag, 20. Januar, gelegt.

Dann werde die Aula nicht mehr für Karnevalsveranstaltungen gebraucht, der Termin kollidiere auch nicht mehr mit Adventsfeiern, es sei aber noch genügend Zeit für die Anmeldung der Schüler. Schröder: „Ich hoffe, dass sich das bewährt.“ Schon jetzt können Grundschüler aber nachmittags in den Unterricht hineinschnuppern.

Ein Mann steht vor einem eingerüsteten Gebäude.

Dr. Arnold Schröder vor dem Lechenicher Gymnasium, das durch die Sanierung des Schulzentrums eine riesige Baustelle ist.

Noch drei Jahre wird es mindestens dauern, bis das Lechenicher Schulzentrum fertig saniert ist. Dann beginnt noch einmal ein Stühlerücken, auch die Räume der Schulleitung ziehen um in den B1-Trakt. Schon jetzt nutzen Realschule und Gymnasium den Modulbau, der zur Überbrückung der Bauzeit errichtet worden ist, gemeinsam.

Später soll die Trennung dauerhaft überwunden werden. Wie Arnold Schröder berichtet, werden bestimmte Räume dann von beiden Schulen abwechselnd genutzt werden und damit weniger leerstehen. Er ist zufrieden mit der Entwicklung: „Schon jetzt leben wir Gemeinsamkeit immer besser.“