Erftstadt-Gymnich – Für den Fall, dass im Wirtschaftsplan des städtischen Eigenbetriebs Straßen in diesem Jahr noch Geld übrig bleibt, soll eine Planung für die Umgestaltung des Jan-Keyers-Platzes beauftragt werden. Darauf verständigte man sich im Ausschuss für Straßen und Mobilität.
Der nach einem ehemaligen Gymnicher Pfarrer benannte Platz sollte eigentlich längst umgestaltet sein, doch es kam anders. Bereits Ende 2018 hatte Gymnichs Ortsbürgermeister Patrick Morgen eine Planung zur Neugestaltung des Platzes beantragt.
An Antrag erinnert
Vor einigen Wochen wandte er sich erneut an die Verwaltung, um an seinen Antrag zu erinnern. Die Antwort aus dem Technischen Dezernat sorgte für Verblüffung. Denn die Planung für den Platz sei „aufgrund von internen Kommunikationsversäumnissen“ nicht beauftragt worden.
Ebenso sei das Geld für die Planung nicht in die darauffolgenden Haushaltsjahre übertragen worden. Da das unterblieben war, sollte die Planung von Mitarbeitern aus eigenem Hause erfolgen. Doch dann seien die Flutereignisse dazwischen gekommen.
CDU verärgert
CDU-Ausschussmitglied Stephan Bremer zeigte sich sehr verärgert über die mangelnde Kommunikation, die seinerzeit im Baudezernat zu jahrelangen Verzögerungen des Planungsvorhabens geführt habe.
In diesem Jahr nun endlich sollen noch Anfragen zu Kosten für die Durchführung von zwei verschiedenen Varianten zur Umgestaltung eingeholt werden, wie die Verwaltung ankündigte. Sollte Geld des Fachamtes übrig bleiben, werde ein Auftrag für die Planung erteilt. Der Ausschuss werde darüber zeitnah informiert.
SPD für Gesamtplanung
Die SPD votierte gegen diese Vorgehensweise. Sinnvoller sei eine Gesamtplanung des Bereichs zwischen Rittplatz, Kirche und Keyers-Platz. Dem widerspricht Ortsbürgermeister Morgen. Er verweist darauf, dass der Rittplatz zum Besitz des Schlosses gehöre und der Kirchengemeinde St. Kunibert solange zur Nutzung überlassen werde, wie es alljährlich einen Gymnicher Ritt gebe.
Der Keyers-Platz ist in die Jahre gekommen, der Asphaltbelag ist an einigen Stellen kaputt, die Bänke sind wenig einladend und die Kübel aus Beton entsprechen nicht mehr dem heutigen Geschmack.
Erinnerung an Geistlichen
Die Namensgebung des Jan-Keyers-Platzes erinnert an den Geistlichen, der von 1934 bis 1997 lebte und 1970 in sein Amt in Gymnich eingeführt worden war. Der aus Belgien stammende Seelsorger war 28 Jahre lang Pfarrer in Gymnich und ist auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.
Zu seinem Vermächtnis zählen neben seinem seelsorgerischen Einsatz auch Kunstwerke. Der Jakobsbrunnen auf dem Kirchplatz sowie die Pferde auf dem Gymnicher-Ritt-Altar wurden von ihm selbst entworfen.