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Deutsche BoxmeisterDiese Erftstädter Brüder gehören zu den besten Boxern des Landes

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Die Gebrüder Nathanael (l.) und Metouschela Lukoki haben schon viele Trophäen gesammelt.

Erftstadt – Er will ganz nach oben. Wer sich mit ihm unterhält, hat kaum Zweifel am Erfolg. Nathanael Lukoki, der seit Kindheitstagen davon träumt, zu den weltbesten Boxern zu gehören, will es allen zeigen.

Mit gerade mal 27 Jahren ist er bereits Deutscher Meister im Weltergewicht für Männer bis 67 Kilo Körpergewicht. Vor kurzem flog er für einige Wochen nach Berlin, um in einem Profiboxstall aufgenommen zu werden. „Damit geht für mich ein Traum in Erfüllung, ein neues Kapitel beginnt“, sagt Lukoki.

In die Weltrangliste der besten Boxprofis kommen

Mit 35 Jahren möchte er die meisten Titel errungen haben und sich in der Weltrangliste der Besten einen Namen gemacht haben. Der Sohn mit einer aus Angola stammenden Mutter und einem aus dem Kongo kommenden Vater ist gebürtiger Deutscher.

Die Eltern mussten wegen des Bürgerkriegs in dem zentralafrikanischen Land flüchten und hatten über einige Stationen schließlich Erftstadt erreicht, wo sie seit etlichen Jahren leben und integriert sind.

Süßes und Alkohol sind für Nathanael Lukoki tabu

Morgens in der Frühe absolviert Lukoki sein Lauftraining, ab und zu macht er leichte Boxerposen, nimmt sein Frühstück ein, und absolviert Tag für Tag zwei jeweils zweistündige Trainingseinheiten. Trotz der vielen Bewegung und gesunder Ernährung gibt er aber schmunzelnd zu, dass ein paar Kilo noch runter müssen.

Süßes und Alkohol sind tabu. Doch Verzicht zu leisten, fällt ihm nicht schwer. „Selbstdisziplin gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg im Sport“, stellt er klar. Beim Boxen komme nicht auf den K.O.-Schlag an, sondern darum, den Kampf zu dominieren. „Boxen ist wie Schach. Man muss den Gegner mit der richtigen Strategie beherrschen.“

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Nathanael Lukoki holt zum linken Aufwärtshaken aus.

Und ganz wichtig: Die Kräfte müssten gut eingeteilt werden. Seine vielen Pokale und nun der Gürtel zum Meistertitel belegen, dass Lukoki offenbar genau die richtige Einstellung zum Boxsport hat. So gerne er Sport treibt, und das schon seit jungen Jahren, so sehr war er bislang auch erfolgreich in seiner beruflichen Karriere.

Er absolvierte eine Ausbildung zum Hotelkaufmann, arbeitet seit Jahren erfolgreich beim Landschaftsverband im Fachdienst für Menschen mit Behinderung. Zusammen mit Bruder Metouschela und Schwester Asnathe lebt er noch im Elternhaus, einem Reihenhaus an der Willy-Brandt-Straße in Liblar.

Schon drei Mal Deutscher Meister im Fliegengewicht

Die Familie ist für Lukoki sehr wichtig, christliche Werte werden groß geschrieben. Die Familie gehört der Freien Evangelischen Gemeinde an und besucht in Brühl jeden Sonntag den Gottesdienst. „Der Glaube ist für mich Inspiration und Quelle der Kraft“, sagt der athletische Sportprofi. Er betet aber nicht nur mit der Familie, er engagiert sich auch in der Gemeinde, kümmert sich um die Jugendarbeit und organisiert Ausflüge oder Bibelaktionen.

Kein Wunder, dass der Sportler einen besonderen Spitznamen trägt: Son of God. „Der Allmächtige hat mir viel Talent mitgegeben“, sagt der Erftstädter. Und nicht nur ihm hat Gott viel mitgegeben. Nathanaels 20-jähriger Bruder Metouschela ist sportlich ebenfalls seit Jahren auf der Erfolgsspur.

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Schon drei Mal war er Deutscher Meister im Fliegengewicht, Fünfter bei der Europameisterschaft im bulgarischen Sofia, Titelgewinner der Mittelrhein-Meisterschaft.

Wie sein Bruder hat er auch gerne und viel in Kinder- und Jugendjahren für Erftstädter Fußballvereine gekickt. Ob auch Metouschela in den Profibereich wechselt, lässt er noch offen. Erst mal leistet er zwei Jahre im Wehrdienst ab.

Wer die erfolgreichen Boxbrüder noch nicht kennt, hat dazu vielleicht demnächst mal Gelegenheit.

Nathanael Lukoki möchte in Erftstadt ein Boxevent mit buntem Rahmenprogramm auf die Beine stellen: „Es geht um Sport, ums Boxen, vor allem aber darum, dass viele unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Denn Sport soll ja verbinden.“