Wesseling – Die Worte des Schirmherrn waren durchaus wörtlich zu nehmen. „Der Sport steht ganz vorn“, rief Frank Rock, der Landrat des Rhein-Erft-Kreises, den Gästen im Wesselinger Rheinforum zu. Tatsächlich betraten am Montagabend in erster Linie Menschen die Bühne, die bei Wettkämpfen in Stadien und Sporthallen geglänzt hatten und laut Rock stellvertretend für die immense Kraft und Inspiration des Sports stehen. Geehrt wurden die besten Sportler des Jahres 2021 im Rhein-Erft-Kreis.
Rhein-Erft: „Es war die erste, aber sicher nicht die letzte Sportlerwahl“
Damit fand eine Premiere ihren feierlichen Abschluss, die diese Zeitung gemeinsam mit der Kreissparkasse Köln und dem Kreissportbund initiierte. „Es war die erste, aber sicher nicht die letzte Sportlerwahl“, stellte Cordula von Wysocki, Chefredakteurin der Kölnischen Rundschau, sogleich klar.Zu beeindruckend war die Resonanz: 6500 Leser hatten sich an dem Online-Voting beteiligt und ihre Stimmen für die Nominierten in den Kategorien Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres abgegeben.
Michael Greuel, Mitglied der Chefredaktion des Kölner Stadt-Anzeiger, machte auf die große Bedeutung des Breiten- und Leistungssports für die Gesellschaft aufmerksam. „Daraus ergibt sich für uns als Medienhaus ein Auftrag“, sagte Greuel, dem wolle man weiterhin mit umfassender Berichterstattung und einer Fortsetzung der Sportlerwahl gerecht werden.
Sport genießt also Aufmerksamkeit und berührt und bewegt die Menschen in besonderer Weise. Die treibende Kraft für außergewöhnliche Leistungen sind der persönliche Ehrgeiz, aber auch die vielen Klubs an Rhein und Erft. Das machte Rita Markus-Schmitz, Regionalvorstand Rhein-Erft der Kreissparkasse Köln, deutlich. „Die Vereine leisten so viel“, sagte sie. Das sei ein Grund für die Kreissparkasse gewesen, die Sportlerwahl zu unterstützen.
Zur ersten Sportlerin des Jahres kürten die Teilnehmer des Online-Votings Annika Stenchly aus Frechen. Sie spielt nicht nur brillant Volleyball bei DSHS Snow Trex Köln, sie glänzt auch als Snow-Volleyballerin, Beachvolleyballerin und im Skibob.
Reisekasse mit Preisgeld aufgestockt
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung. Die 400 Euro Prämie kann ich gut für meine Reisekasse gebrauchen“, sagte die Studentin, die in wenigen Wochen nach Amerika aufbrechen will. Ihr folgten auf den Plätzen zwei und drei Radsportlerin Sina Temmen aus Frechen und Schwimmerin Jana Strand vom SV Horrem-Sindorf.
Paul Breuer hatte auf der Fahrt nach Wesseling versucht, einer Enttäuschung vorzubeugen. „Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich bestimmt nicht gewinne“, erzählte der 17-jährige Erftstädter. Damit sollte er allerdings nicht Recht behalten. Der American-Football-Spieler begann seine Sportlerlaufbahn beim Team Bravehearts in Erftstadt, ehe ihn sein Talent und unbändiger Fleiß schließlich zu den U-16-Rookiejets des American-Football-Vereins Troisdorf Jets brachten.
Sportler des Jahres 2021 will in Amerika Football spielen
Das soll jedoch noch nicht die Endstation sein. „Ich träume davon, an einem amerikanischen College Football spielen zu können“, verriet er. Sprinter Chidera Onuoha vom THC Brühl wurde Zweiter vor Jonas Vieren. Der Kanupolo-Spieler der Wassersportfreunde Liblar, der bei der Preisverleihung nicht anwesend sein konnte, durfte sich noch über einen anderen Titel freuen: Sein Erftstädter Team wurde als Mannschaft gekürt.
Den Preis nahmen Vierens Teamkollegen Julius Helm und Felix Fittkau in Empfang. „Mit diesem Erfolg hatte ich nicht gerechnet. Die Jungs von der Mannschaft werden sich richtig freuen“, sagte Fittkau. Die zweitmeisten Stimmen erhielten die Volleyballer des Brühler TV, gefolgt von den Basketballerinnen des Hürther BC.
Der einstige Radprofi Marcel Wüst, der neben Olympiasiegerin Heike Henkel, Leichtathlet Uwe von Egdom und Fußballer Florian Wirtz (wurde von seiner Schwester Juliane, ebenfalls Profifußballerin bei Bayer Leverkusen) die Sportlerwahl als Botschafter begleitet hatte, gab den zumeist jungen Sportlern noch den Satz mit auf den Heimweg: „Man muss als Leistungssportler auf vieles verzichten und sich oftmals quälen, aber es gibt nichts Schöneres, als wenn Kindheitsträume wahr werden.“ Daher lohne es sich dran zu bleiben und um Platzierungen und Auszeichnungen zu kämpfen.