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Musikgeschichte geschriebenGedenkfeier für Frechener Bernd-Alois Zimmermann

Lesezeit 2 Minuten

1970 entstand das Bild, das Bernd-Alois Zimmermann (r.) mit seiner Mutter und seinem Bruder zeigt.

Erftstadt/Frechen – Die Nachricht erschütterte weltweit: Der Komponist Bernd Alois Zimmermann ist tot. Erst 52 Jahre alt, hatte er seinem Leben nach langem körperlichen und seelischen Leiden am 10. August 1970 in seinem Haus in Frechen-Großkönigsdorf ein Ende gesetzt.

Fünf Jahre zuvor hatte er mit der Kölner Uraufführung seiner Oper „Die Soldaten“ Musikgeschichte geschrieben, 1969 sein bedeutendes „Requiem für einen jungen Dichter“ vorgelegt und kurz vor seinem Tod noch ein Auftragswerk – „Ich wandte mich um und sah an alles Unrecht“ für die olympischen Segelwettbewerbe in Kiel 1972 – vollendet.

Erfolgreiche Schüler

1918 wurde er in Erftstadt-Bliesheim geboren, war Schüler im Kloster Steinfeld und am Kölner Apostelgymnasium, Frontsoldat, Student in Köln. Seit den späten 40er Jahren machte er sich als Komponist einen Namen. Er arbeitete für den Rundfunk und leitete eine Kompositionsklasse an der Kölner Musikhochschule, wo viele später anerkannte Komponisten seine Schüler waren.

Seinen 100. Geburtstag würdigte die Stadt Köln, deren Kunstpreis er 1966 ebenso erhalten hatte wie bereits 1960 den Großen Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen, mit einer vielbeachteten Neuproduktion Oper „Die Soldaten“. Sie sollte in diesem Jahr wieder aufgenommen werden, das musste aber wegen der Pandemie verschoben werden.

Umzug nach Großkönigsdorf

1950 heiratete Zimmermann die Medizinerin Sabine von Schablowsky (1924-2013). 1967 zog das Ehepaar mit den Kindern Gereon (*1951), Bettina (*1952) und Wimar (*1966) nach Großkönigsdorf in das neu erbaute Haus an der Straße Zur Mühle 20. Die Witwe lebte dort bis zu ihrem Tod. Bestattet wurde der Komponist auf dem Friedhof Augustinusstraße, wo ein Findling das Grab kennzeichnet. Ganz in der Nähe liegt die Bernd-Alois-Zimmermann-Straße, die die Stadt Frechen ihrem prominenten Einwohner gewidmet hat.

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Am Todestag wird sich auf Initiative der 2014 in Erftstadt gegründeten Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft ein kleiner Kreis aus Familie, Freunden und Kollegen – darunter die Komponisten Georg Kröll, York Höller und Harald Banter – zu einer Gedenkfeier am Grab versammeln.

Daran nehmen auch die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp und der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp teil, um dem Künstler ihre Reverenz zu erweisen. Der Kölner Musiker Sebastian Gottschick wird Zimmermanns Sonate „Dem Andenken eines Engels“ für Viola solo spielen – 1955 komponiert für seine am Tag ihrer Geburt gestorbene Tochter Barbara.