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Auf Sozialplan geeinigtEnde des Frechener Standorts von Steinzeug Keramo in Sicht

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Langsam leert sich der Hof der Steinzeug Keramo GmbH in Frechen. Das Unternehmen stellt die Produktion dort ein.

Frechen – Langsam leert sich der Hof der Steinzeug Keramo GmbH an der Bonner Straße in Frechen. Die Steinzeugrohre, die dort früher das gesamte Betriebsgelände füllten, werden nach und nach verkauft oder an andere Standorte des Unternehmens verteilt.

Die letzten Rohre sind in Frechen bereits im Juni aus dem Ofen gekommen. Endes des Jahres wird die Steinzeug Keramo GmbH, wie im Januar angekündigt, den Produktionsstandort in Frechen vollends aufgeben.

Auf Sozialplan geeinigt

Bis dahin seien noch einige Restarbeiten zu erledigen, wie Melanie Khazdouzian, die Marketing-Managerin des Unternehmens, erläutert. Die Unternehmenszentrale wird in Frechen bleiben. Von der Schließung betroffen sind jedoch 143 Mitarbeiter aus Produktion, Lager, Labor und Personalverwaltung. Wie die Steinzeug Keramo GmbH mitteilt, habe sich die Geschäftsführung „in anfangs kontroversen, aber immer konstruktiven Verhandlungen“ mit den Arbeitnehmervertretern auf einen Interessenausgleich und einen Sozialplan einigen können.

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Neben Abfindungszahlen ist die Gründung einer Transfergesellschaft Bestandteil der Vereinbarungen. Wie Khazdouzian berichtet, haben sich mittlerweile 70 Kollegen dazu entschieden, in die Transfergesellschaft überzutreten. Ziel ist es, den Mitarbeitern möglichst schnell eine neue Arbeitsstelle zu vermitteln. Unter anderen werden ihnen Bewerbungstrainings angeboten, auch konkrete Stellenangebote werden direkt an die Transfergesellschaft weitergeleitet.

Das Unternehmen

Die Steinzeugindustrie hat die Stadt Frechen über Jahrzehnte hinweg geprägt. Mit der Steinzeug Keramo GmbH schließt Ende des Jahres jedoch die letzte noch verbliebene Steinzeugfabrik in der Stadt.

Anfang des Jahres hatte die Steinzeug Keramo GmbH bekanntgegeben, dass Produktion und Logistik künftig an den Unternehmensstandorten in Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt) und Hasselt (Belgien) konzentriert werden sollen. Steinzeug Keramo ist nach eigenen Angaben Europas größter Hersteller von Steinzeugrohren und

formstücken für die Abwasserentsorgung. Das Unternehmen gehört zur österreichischen Wienerberger Gruppe. (rtz)

In der Werkskantine hat vor einiger Zeit bereits eine Jobbörse stattgefunden, bei der regionale Unternehmen des produzierenden Gewerbes ihre vakanten Stellen präsentierten. Maßgeblich daran beteiligt war auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Frechen.

Ausschuss soll beraten

Im Rathaus laufen auch die Fäden zusammen, was die künftige Nutzung des Grundstücks anbelangt. Wie die Verwaltung mitteilt, stehe man in engem Kontakt mit dem Eigentümer des Areals, um die Planungsabsichten und die Zeitschiene abzustimmen. Ziel ist es, dort wieder Gewerbe anzusiedeln.

Konkrete Ergebnisse gibt es bislang noch nicht. Wie der städtische Pressesprecher Thorsten Friedmann berichtete, soll es zu dem Thema demnächst eine Sondersitzung des Planungsausschusses geben.