Der Johannes-Schmitz-Platz in Frechen hat so recht keine Funktion. Das soll sich ändern. Dafür will die Stadt viel Geld in die Hand nehmen.
PlanungenEin „Hochzeitsgarten“ soll die Frechener Innenstadt verschönern
Einen Antrag für die Städtebauförderung mit einem Gesamtvolumen von knapp 4,5 Millionen Euro bei einem Fördersatz von 60 Prozent hat der Rat der Stadt Frechen einstimmig beschlossen. Mit den angestrebten Fördermitteln von rund 2,7 Millionen soll ein Großteil der Projekte des integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt realisiert werden.
„Geplant sind dabei sowohl vorbereitende Maßnahmen wie die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes oder die Erarbeitung eines Gestaltungshandbuches, sowie Maßnahmen zur Aktivierung und Beteiligung wie die Fortführung und Erweiterung des Zentrenmanagements“, teilt die Verwaltung mit.
Es müssten zusätzliche Stellen geschaffen werden
Um die Entwicklung der Innenstadt innerhalb des Förderzeitraums zu begleiten und zu koordinieren, soll ein externes Büro beauftragt werden. Die Federführung in der technischen Umsetzung soll bei der Stadtplanungsabteilung liegen, hierzu wird die Schaffung neuer Stellen empfohlen. Der zeitliche Horizont ist gemäß der Förderrichtlinie bis 2032 geplant.
Einige Aktionen des umfassenden Projektkatalogs sollen schon zeitnah umgesetzt werden – möglichst bald nach der Förderzusage. So soll unter anderem der Kolpingplatz im Anschluss an den Neubau des Parkhauses für geschätzte 964000 Euro umgestaltet und die Fußgängerzone aufgewertet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt, mit dessen Planung nach der bewilligten Förderung schon im nächsten Jahr begonnen werden soll, ist der „Hochzeitsgarten“: Die Grünfläche am Johann-Schmitz-Platz mit altem Baumbestand sei ein wichtiger Raum an der Schnittstelle Rathaus und Standesamt, so das Essener Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten. Derzeit diene er nur als Durchgangsraum vom Parkplatz Johann-Schmitz-Platz zur Innenstadt.
Er soll nun in einen „romantischen Pocketpark“ umgewandelt werden – mit einer hohen Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und für Hochzeitsgäste des Standesamt. Er könne nicht nur als Fotokulisse für die Brautpaare dienen, sondern auch die Situation am Rathausbrunnen aufwerten und das historische Rathaus betonen, so die Planer. Insgesamt würde dies die Innenstadt gestalterisch, ökologisch und funktional verbessern.
Pergola mit Kletterrosen soll den Blick auf die Tiefgarage versperren
Um das Ziel umzusetzen, soll die Fläche des Parks deutlich erweitert werden, zudem soll es einen Weg als diagonale Achse durch den Park vom Platz der Deutschen Einheit in Richtung des Rathausbrunnens geben. Die Sitzmauer am Parkrand soll erhöht und neue Bänke aufgestellt werden. Als Hintergrund für Hochzeitsfotos soll eine Pergola mit Kletterrosen gebaut werden, die zugleich als Sichtschutz zur Tiefgarage dienen soll. Zudem sind heimische und robuste Stauden in der Grünfläche geplant, der alte Baumbestand soll erhalten bleiben.
Die Pläne für den Hochzeitsgarten sollen möglichst bis 2025 realisiert werden. Die Kosten werden aktuell auf knapp 390.000 Euro geschätzt, der Eigenanteil der Stadt läge bei knapp 155.000 Euro. „Mit der konkreten Ingenieurplanung nächstes Jahr werden auch erst die Kosten valider feststehe, weil dann auch Qualitäten und Umfang genau berechnet werden können“, so die Verwaltung.