Frechener InnenstadtTestphase für Fahrradstraßen soll im Frühjahr beginnen
Frechen – Die Stadt Frechen will im kommenden Jahr probeweise Fahrradstraßen im nördlichen Teil der Innenstadt ausweisen. Dafür sprach sich der Verkehrsausschuss am Dienstag mehrheitlich aus. CDU, Grüne, FDP und Linke stimmten für den Modellversuch und setzten sich am Ende mit zehn zu fünf Stimmen gegen die SPD und die Perspektive für Frechen durch.
Der Modellversuch soll laut Stadtverwaltung im Frühjahr 2023 starten und bis zum Spätsommer 2024 dauern, und zwar in der Hüchelner Straße, der Alten Straße, Bartmannstraße, Keimesstraße, Klarengrundstraße, Hasenweide und Josefstraße.
Fahrradfahrer haben Vorrang
Dort haben die Fahrradfahrer während der Probephase grundsätzlich Vorrang. Ihnen wird mehr Platz auf der Straße eingeräumt, sie dürfen nebeneinander fahren und die Geschwindigkeit bestimmen. Zudem gilt für Autos in allen Fahrradstraßen eine Einbahn-Regel. Sie dürfen nur von Radlern in beiden Richtung befahren werden. In den Fahrradstraßen gilt Tempo 30. Ziel ist es, den Fahrradverkehr in der Stadt attraktiver zu machen, die Verkehrssicherheit zu verbessern und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Stadt Frechen griff viele Anregungen auf
Das Konzept war im Juni bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt worden. Wie die Stadtverwaltung berichtete, sind einige Anregungen der Bürger aufgegriffen worden. So wurde in vielen Straßen die ursprünglich vorgesehene Einbahn-Richtung geändert.
Beispielsweise in der Alten Straße, um die Anfahrt zu einer dort ansässigen Spedition zu erleichtern. Die Alte Straße wird für Autos und Lastwagen künftig ab der Hüchelner Straße nur in Richtung Dr.-Tusch-Straße befahrbar sein.
Bürger sind unterschiedlicher Meinung
In der Bevölkerung sind die Meinungen zu dem Vorhaben unterschiedlich. In der Ausschusssitzung machten Anwohner ihrem Unmut über die Pläne Luft. Andere Bürger hatten über 300 Unterschriften für die Fahrradstraßen gesammelt.
Dass mehr für die Fahrradfahrer getan werden muss – darin waren sich die Politiker einig. Die SPD bemängelte, dass es sich bei den Fahrradstraßen um eine isolierte Maßnahme in einem kleinen Gebiet mitten in der Stadt ohne weitere Verkehrsanbindungen für die Fahrradfahrer handele.
„Es fehlt ein Gesamtkonzept“
Wilfried Retterath (Perspektive für Frechen) sah es ähnlich: „Es fehlt ein Gesamtkonzept.“ Ohne Erfolg schlug er vor, die Probephase um zwei Jahre zu verschieben, weil dort zwei große Bauvorhaben geplant sind: der Abriss und Neubau des Parkhauses Josefstraße und das Wohnungsbauprojekt auf dem Wolfschen Areal an der Alten Straße.
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Die Mehrheit war sich einig, es mit dem Probebetrieb zu versuchen. Die Stadtverwaltung will während dieser Zeit Verkehrszählungen durchführen und Bürger befragen. Bauliche Veränderungen der Straßen sind nicht notwendig. „Auf die Anwohner kommen keine Kosten zu“, versicherte der Technische Beigeordnete Robert Lehmann.