Mit großer Leidenschaft verfolgt Nils Wittling aus Frechen seine sportliche Karriere im Jetskifahren. Mit neun Jahren fuhr er sein erstes Rennen.
Jetski-Rennen17-jähriger Frechener wird in Thailand Weltmeister im Jetskifahren
„Ich realisiere es immer noch nicht, dass ich es tatsächlich geschafft habe.“ Zurückhaltend, aber mit sichtlichem Stolz begutachtet Nils Wittling zwei große Pokale, die in seinem Elternhaus in Frechen-Habbelrath glänzend auf dem Küchentisch stehen. Sie zeugen von seinem bisher größten Erfolg: Der 17-Jährige gewann Ende Dezember in Thailand den Weltmeistertitel in seiner Klasse des Jetskifahrens.
Und dies ist nur eines seiner überragenden Ergebnisse in der vergangenen Saison. Insgesamt sechs internationale Titel, darunter den zweiten Platz bei der Europameisterschaft, einen Grand-Prix-Gewinn in Frankreich und den belgischen Meistertitel, konnte er ergattern. Rennen in den USA, Arizona, bei Las Vegas, Danzig, Vichy oder Thailand – Familie Wittling ist das ganze Jahr international unterwegs. Der Jetski kommt per Luftfracht, Schiff oder im Anhänger immer mit.
„Schon mit vier Jahren hat Nils bei mir beim Jetskifahren auf dem Schoß gesessen“, erzählt sein Vater Frank, der selber über 30 Jahre lang erfolgreich Rennen gefahren ist. Mit acht Jahren fuhr Nils dann das erste Mal selber, seit 2019 ist er international bei Rennen erfolgreich unterwegs.
Nils Wittling wurde 2007 in Thailand geboren
Der Weltmeistertitel in Thailand war für den jungen Habbelrather aus verschiedenen Gründen etwas ganz Besonderes: Zum einen ist seine Sportart dort äußerst beliebt und bekannt.
„Es kommen wahnsinnig viele Zuschauer, die Stimmung ist fantastisch “, erzählt er mit leuchtenden Augen. Und die Fahrer werden mit Porträts auf drei Meter großen Plakaten in der ganzen Region angekündigt. In Thailand hat Nils Wittling zudem eine treue Fangemeinde – er wurde dort im Februar 2007 geboren und lebte dort mit seinen Eltern mehrere Jahre.
Die Technik fasziniert Vater und Sohn
Zu seiner Einschulung zog die Familie zurück nach Frechen. Hier sind allerdings die Trainingsbedingungen nicht optimal, es gibt in ganz Nordrhein-Westfalen kein Gewässer, auf dem mit dem Jetski geübt werden kann. Daher geht es fast jedes Wochenende zum Training nach Belgien. In den Wintermonaten kann nicht trainiert werden, dann zieht es den Jugendlichen zum Schlittschuhlaufen in das Kölner Eisstadion, ins Fitnessstudio oder zum Mountainbike fahren.
Nicht nur das sportliche Training, auch die Technik fasziniert Vater und Sohn. Schon von Kinderbeinen an schraubt und werkelt der Teenager selber an seinen Jetskis. Mittlerweile stellt er sogar die Motoren vor den Rennen selber ein und kennt sich bestens mit der komplizierten Technik aus. „Nils ist mittlerweile so versiert, dass er mir Tipps geben kann“, berichtet Frank Wittling.
Das Interesse an Technik bestimmt auch die berufliche Zukunft des jungen Weltmeisters: Nach der Realschule Frechen besucht er aktuell die Elektrotechnik-Klasse des Berufskollegs in Köln-Deutz. Seinen zeitaufwendigen Sport betreibt Nils Wittling mit gleich großer Leidenschaft. Schon direkt nach den Rennen würde er oft bitten: „Papa. Lass uns noch mal auf den See.“
Bei der Wahl zu Kölns Sportler des Jahres 2023 im Rahmen der Kölschen SportNacht 2024 ist auch Nils Wittling nominiert. Zudem steht er auch für den möglichen Nachwuchssportler in der Stadt Köln zur Wahl. Aus dem Rhein-Erft-Kreis ist auch der Wesselinger Rettungsschwimmer Lukas vom Eysen nominiert. Die Onlinewahl läuft noch bis Sonntag, 25. Februar.