AboAbonnieren

BonnstraßeViel Verkehr wegen Straßensanierung in Frechen  – Stadt lehnt Vorschlag zur Entlastung ab

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist ein langer Verkehrsstau zu sehen.

Durch die Sanierung der Bonnstraße kommt es an der Zufahrt zur Blumensiedlung zu langen Staus. Die SPD will ein Drängelgitter entfernen lassen und den Verkehr umleiten - die Verwaltung lehnt dies ab.

Die Sanierung der Bonnstraße führt zu Staus rund um die Blumensiedlung. Die SPD-Fraktion ärgert sich über die Stadtverwaltung.

„Völliges Unverständnis bei den Anwohnern“ sowie „eine absolut fadenscheinige Begründung“ – verärgert reagieren die SPD-Fraktion und ihr Stadtverordneter Uwe Tietz auf die Antwort der Stadtverwaltung zu einem Prüfauftrag, den die Partei gestellt hatte.

Die Bonnstraße ist aktuell Einbahnstraße

Der Hintergrund sind die Sanierungsarbeiten an der Bonnstraße. Lange Wartezeiten, Staus und Umwege durch das Frechener Gewerbegebiet – die Arbeiten fordern besonders zu den Hauptverkehrszeiten viel Geduld.

Zurzeit saniert der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Bonnstraße zwischen der Kreuzung Kölner Straße und Gut Neuenhof auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern, die Bonnstraße ist so lange Einbahnstraße von Frechen in Richtung Köln-Weiden. Die Fahrbahn und die beidseitigen Rad- und Gehwege werden für rund 1,1 Millionen Euro saniert. Die Bauarbeiten sollen bis Ende Oktober dauern.

Auf dem Bild ist ein Drängelgitter in der Blumensiedlung zu sehen

Die SPD will ein Drängelgitter entfernen lassen und den Verkehr umleiten - die Verwaltung lehnt dies ab.

Auch die Anwohner der Blumensiedlung am Krankenhaus haben zu kämpfen. „Es gibt zahlreiche Beschwerden aus der Anwohnerschaft über die Auswirkungen der Sanierungsarbeiten im Hinblick auf den Verkehr im Bereich der Krankenhausstraße“, sagt Uwe Tietz. Die baustellenbedingten Engstellen und Ampelschaltungen würden insbesondere in der Rushhour zu großen Rückstaus führen. Diese reichten bis zu dem Ein- und Ausfahrtbereich des Wohnquartiers entlang der Schlehdornstraße. Nicht nur die erhöhte Menge an Abgasen durch die im Stau stehenden Pkw störe, sondern es gebe auch erhebliche Probleme bei der Ein- und Ausfahrt in das Wohnquartier.

Die Antwort der Stadtverwaltung trifft auf völliges Unverständnis

Die SPD hat daher bereits Anfang September die Verwaltung um die Prüfung gebeten, ob die Absperrung zwischen Arnika- und Schlehdornstraße aufgehoben werden kann, um den Verkehr aus dem unteren Teil der Blumensiedlung via Kapellenstraße umzuleiten. Zudem sollte geprüft werden, ob der Ein- und Ausfahrtbereich Schlehdornstraße zeitgleich abgesperrt werden könne, um den Schleichverkehr durch das Wohnviertel einzudämmen.

„Die nun erteilte Antwort der Stadtverwaltung trifft bei der SPD-Fraktion und bei der Anwohnerschaft auf völliges Unverständnis“, heißt es seitens der SPD. Die Stadt hatte geantwortet, dass die Entfernung des Drängelgitters aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht möglich sei, da es sich um einen verkehrsberuhigten Bereich handele. Durch die Deinstallation entstünde eine zu hohe Verkehrsbelastung, und der Durchgangsverkehr ließe sich trotz Anliegerschildern nicht wirksam unterbinden.

Einige in der Verwaltung sind scheinbar so flexibel wie eine Bahnschiene
Uwe Tietz, SPD-Ratsmitglied

„Diese Begründung ist absolut fadenscheinig“, empört sich Tietz. „Das Gitter soll ja nicht dauerhaft, sondern lediglich für einige Wochen entfernt werden. An dem verkehrsberuhigten Bereich ändert sich gar nichts, denn es kann keinen Durchgangsverkehr geben, wenn der Weg über die Arnikastraße die einzige Zufahrt wäre, also die Schlehdornstraße gleichzeitig zur Krankenhausstraße abgesperrt würde.“ Bereits vor einigen Jahren habe bei einer Baustelle im Viertel genau diese Maßnahme gut funktioniert, sagt Tietz.

Er kritisiert zudem, dass die Entscheidung der Stadt fast drei Wochen gedauert habe, nun sei schon ein Drittel der Bauzeit vorüber. „Einige in der Verwaltung sind scheinbar so flexibel wie eine Bahnschiene“, ärgert sich der Politiker.