„Das ist gemurkst“Frechener ärgern sich über Telekom-Arbeiten beim Glasfaserausbau
Frechen – Kaputte Bordsteine, unsachgemäß geflickte Asphaltdecken und wackelnde Gehwegplatten – Der Glasfaserausbau in Frechen von der Deutschen Telekom führt zu Frust bei den Anwohnern. „Das ist nur gemurkst“, ärgert sich ein Anwohner des Wohngebiets am Krankenhaus, der namentlich nicht genannt werden möchte. Er ist Tiefbau-Ingenieur und war selbst jahrelang für die Verlegung von Kabeln in die Erde zuständig, wie er berichtet. „Ja, im Bestand so ein Projekt umzusetzen, ist schwierig, aber das ist keine fertige Arbeit“, sagt er.
Frechener wünschen sich Ansprechpartner bei Telekom
Seine Beschwerdeliste, die er an die Stadtverwaltung sendete, ist lang. Der Frechener spricht von neu eingesetzten Betonplatten, uneinheitlichen Fugenbildern und kaputten Bordsteinen. Zudem bemängelt er Kabel, die gleich unter der Unterkante des Bordsteins lägen, und eine zu geringe Tragschicht beim neu aufgetragenen Asphalt im Straßenbereich.
Auch andere Anwohner bemängeln die Arbeit und versuchen, sich zu beschweren. Denn langlebig seien die Arbeiten nicht, sagt der Frechener. Besonders im Winter, wenn Feuchtigkeit eintritt und gefriert, seien Reparaturarbeiten vorprogrammiert. Doch einen Ansprechpartner zu finden, der sich zuständig fühle, sei oft gar nicht so einfach, sagt auch SPD-Stadtverordneter Uwe Tietz. Er wohnt selbst in der Gegend, in der die Telekom gerade Kabel verlegt. „Die schlampige Arbeit zieht sich durch die ganze Siedlung“, sagt Tietz. Er wünscht sich engmaschigere Kontrollen der Stadt und einen Ansprechpartner bei der Telekom.
Doch von der Telekom habe sich bisher keiner gegenüber den Bürgern „geoutet“, so auch der Anwohner.„Ich wünsche mir eine klare Organisation von der Verwaltung“, sagt dieser. Auch Tietz fühlt sich alleingelassen, hatte lediglich einen Flyer beim Startschuss der Maßnahmen im Briefkasten. Eine Telefonnummer oder ein Ansprechpartner war dort aber nicht angeben.
Stadt Frechen: Baustellen mehrmals täglich kontrolliert
Laut der Stadt Frechen, die auf die Beschwerdeliste des Anwohners reagierte, werden die Baustellen der Telekom täglich zwei bis drei Mal kontrolliert. Mangelhafte Asphaltoberflächen oder schlecht verlegte Platten würden nicht abgenommen, teilt die Stadt mit, und auch defekte Gehwegplatten müsse das Unternehmen auf eigene Kosten erneuern. Der Einsatz von Betonplatten sei als Ersatz jedoch bereits Standard, so die Stadt, da die bisher verwendeten Platten mit Basaltvorsatz kaum noch produziert würden.
Und auch die Telekom gibt an, täglich Mitarbeiter vor Ort zu haben, um den Bau zu steuern, zu koordinieren und selbst zu begutachten. Unsauber ausgeführte Arbeiten und eventuelle Mängel würden zusammen mit der Stadt begutachtet und müssten von den Baufirmen, derzeit seien zwei Firmen in Frechen für die Telekom im Einsatz, behoben werden. „Dies kontrollieren dann unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. „In Frechen wird das Breitbandnetz in Mindertiefe gebaut. Dabei beträgt die Tiefe in der Regel 40 Zentimeter“, so die Deutsche Telekom.
Servicehoteline von Telekom eingerichtet
Anwohner, die Reklamationen melden möchten, könnten sich unter 0800/3301000 an die Telekom wenden. Die Reklamationen werden „hier zentral gesammelt und bearbeitet. So stellen wir sicher, dass keine Anfrage untergeht“, schreibt das Unternehmen weiter.
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Die Stadt Frechen verweist bei Beschwerden auf ihren Mängelmelder und den Kundendienst der Stadt, der auf der städtischen Homepage abrufbar ist.