Stadtverwaltung FrechenEntsteht eine Betriebskita in der alten Feuerwache?
Frechen – Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Das hat sich Dieter Zander (Perspektive für Frechen) gedacht, als kürzlich im Hauptausschuss erste Zwischenergebnisse einer Studie zur Wohnraumversorgung und zur sozialen Infrastruktur vorgestellt wurden.
Demnach ist der Bedarf an zusätzlichen Schulen und Kitas in Frechen angesichts der erwarteten Bevölkerungsentwicklung enorm. Gleichzeitig müsse die Stadt ihre Attraktivität als Arbeitgeberin steigern. „Was liegt da näher, als eine Betriebskita für die Mitarbeiterschaft einzurichten, die bei Nichtauslastung auch den Bürgern und Bürgerinnen im Stadtgebiet offensteht?“, sagt Zander.
Kita und Büros der Stadtverwaltung
Als Standort schlägt die Perspektive in einer Pressemitteilung die alte Feuerwache an der Schützenstraße vor. Wenn dort neben einer Betriebskita zusätzlich weitere Büros für die Stadtverwaltung eingerichtet werden könnten, sei dies eine „Win-win-Situation“. Sollte sich der Standort als nicht geeignet erweisen, gelte es, nach Alternativen zu suchen.
„Es besteht aus unserer Sicht ein immenser Handlungs- und Zeitdruck“, sagt Zander. Laut der Studie werde sich die bereits vorhandene Unterversorgung mit Kita-Plätzen in den kommenden Jahren noch verschärfen, wobei sich der größte Bedarf in den Jahren 2028 bis 2030 abzeichne. Zander: „Es muss schleunigst gegengesteuert werden.“
Anreize für Mitarbeitende der Stadt Frechen schaffen
Auf der anderen Seite müsse sich die Stadtverwaltung modern ausrichten. „Angesichts der zunehmenden Personalengpässe muss die Verwaltung in der Konkurrenz zu anderen Arbeitgebern Akzente setzen und Anreize für Mitarbeitende wie Bewerbende schaffen“, so Zander. Gerade für die jüngere Generation spiele die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine immer größere Rolle. Eine Betriebskita könne dazu einen Beitrag leisten.
„Betriebskitas sind förderlich für das Betriebsklima, wie Beispiele in anderen Städten beweisen. Sie erleichtern zudem die rasche Rückkehr von Müttern und Vätern an den Arbeitsplatz“, so Zander. Eine gesicherte Kinderbetreuung bilde einen bedeutenden Faktor für die Arbeitszufriedenheit.
Bedarf für Betriebskita ist noch unklar
Die Stadtverwaltung will das Thema demnächst für den Ältestenrat aufbereiten. „Wir befinden uns aber noch in einem frühen Stadium“, sagte Thorsten Friedmann, Pressesprecher der Stadt Frechen. Wie hoch der Bedarf für eine Betriebskita tatsächlich ist, lasse sich schwer einschätzen. Derzeit verfolge man eher die Zielrichtung, die Tagespflege einzubinden, wenn Stadtbediensteten Betreuungsbedarf für ihre Kinder haben.
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In der alten Feuerwache befinden sich heute bereits einige Büros der Stadtverwaltung, und zwar aus dem Fachdienst Jugend, Familie und Soziales. Zudem sind dort Kriegsvertriebene aus der Ukraine untergebracht. In der alten Feuerwache gibt es auch Quarantäne-Unterkünfte für Flüchtlinge, die an Corona erkrankt sind. Diese muss die Stadt von Rechts wegen vorhalten.