Keramo-Gelände in FrechenMehrheit stimmte für die Wohnbebauung
Frechen – Die Wolf-Immobiliengruppe kann ihre Planungen für die Neubebauung des derzeit brachliegenden Keramo-Areals an der Bonnstraße fortsetzen. Dafür sprach sich im Ausschuss für Stadtplanung und Strukturwandel eine Mehrheit der Politiker aus.
Die Stadtverwaltung soll auf der Basis der Entwürfe des Investors die weiteren Planungsschritte einleiten und die notwendigen Gutachten einholen.
665 Wohnungen sind geplant
Für Meinungsverschiedenheit hatte der Umstand gesorgt, dass die Wolf-Gruppe auf dem bisher rein gewerblich genutzten Areal auch Wohnungen errichten möchte, und zwar 665 an der Zahl. Dies hatte die Stadtverwaltung skeptisch gesehen – unter anderem, weil sie befürchtet, dass die Entwicklung von Kita und Schulen nicht mit dem Bevölkerungszuwachs schritthalten kann, den der Wohnungsbau mit sich bringt.
CDU, Grüne und FDP setzten sich mit einem gemeinsamen Antrag jedoch für die Wolf-Pläne auf dem zwölf Hektar großen Areal ein. Der Investor habe ein gutes, ausgereiftes Konzept vorgelegt. „Die Menschen lechzen nach mehr Wohnraum und nach Arbeitsplätzen“, sagte Thomas Okos (CDU). Vorteilhaft für das Stadtbild sei die vorgesehene Bebauung allemal. „Wenn wir die Planungen ablehnen, bleibt es bei einer versiegelten Brachfläche“, sagte er.
Grüne Fläche wird zubetoniert
Peter Singer (Linke) sprach sich ebenfalls für die Wolf-Pläne aus, die unter dem Stichwort „Rhenania-Quartier“ firmieren. „Ich kann die Bedenken der Stadt verstehen, aber wir müssen endlich einmal vorankommen“, sagte er: „Wir benötigen Wohnraum und Gewerbeflächen.“
SPD und Perspektive für Frechen sehen das Vorhaben kritisch. „Wir geben hier Gewerbeflächen auf und müssen auf der Krankenhausstraße neue schaffen“, klagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Günter Eilenberger. Dort, so ergänzte Markus Gotzens (Perspektive für Frechen), müsse eine grüne Fläche zubetoniert werden, während man an der Bonnstraße Teile eine guten , bereits vorhandenen Gewerbegebiets für Wohnbebauung nutze.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Wolf-Gruppe hat in einer Stellungnahme nach der Sitzung darauf hingewiesen, dass 70 Prozent der Fläche im Rhenania-Quartier auch künftig gewerblich genutzt werden sollen. Zudem seien auch Wohnungen für Studenten und Senioren vorgesehen, die keinen direkten Effekt auf zusätzlich benötigte Kita- und Schulplätze hätten.