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Marodes ParkhausBagger zerkleinert den Betonbau in der Frechener Innenstadt

Lesezeit 2 Minuten
Der Greifer eines riesigen Baggers zerkleinert Beton.

Mit seinem Greifer frisst sich der Bagger durch den Beton.

Ein Gutachter kam zu dem Schluss, dass das Parkhaus nicht zu retten und ein Neubau unumgänglich ist. Er soll 2025 fertig sein.

„Das Parkhaus wird jetzt wirklich abgerissen“ – In den sozialen Medien verbreitete sich die Nachricht am Montag recht schnell, erste Fotos und Videos wurden gesendet. Seit Ende Dezember vergangenen Jahres ist das einsturzgefährdete Parkhaus an der Ecke Josefstraße/Alte Straße geschlossen.

In den vergangenen Wochen liefen die Entkernungsarbeiten, auch die Schwerlaststützen, die erlaubten, das Haus in den vergangenen drei Jahren noch zu nutzen, wurden entfernt. Bereits Ende der vergangenen Woche hatte ein Bagger Position vor dem Gebäude bezogen, gestern nun trat er erstmals in Aktion.

Frechener Parkhaus verschwindet in Windeseile

Mit seinem schwersten Gerät aus dem heimischen Maschinenpark, dem Caterpillar Kettenbagger Cat 374F L, ist das Abbruchspezialunternehmen Linkamp aus dem nordrhein-westfälischen Anröchte in Frechen angerückt, um dem maroden Parkhaus an der Alte Straße den Garaus zu machen.

Seit Montagmorgen beißt sich der 78 Tonnen schwere Koloss durch den Betonbau, hat sich im ersten Abschnitt über die alte Einfahrt quasi in das Haus „hineingefressen“. Gegen Mittag standen nur noch die Außenmauern in Richtung Alte Straße, Stadtsaal und Fußgängerzone. In dem so entstandenen „Innenhof“ holte sich der Bagger die einzelnen herabgestürzten Betonteile heran.

Tragfähigkeit hat schwer gelitten

Mit seinen Greifzangen zerkleinerte er sie zu handlichen Stücken und sortierte dabei bereits die anfallenden Metall- sowie Kabelstücke aus. Zwei Mitarbeiter des Abbruchunternehmens ließen kräftig Wasser auf die Baustelle rieseln, damit der Staub sich nicht weiträumig verteilen konnte. Das Parkhaus wurde Anfang der 1980er-Jahre errichtet.

Durch den fortschreitenden Verschleiß und auch durch ausbleibende Sanierungsmaßnahmen wurde allerdings die Tragfähigkeit des Gebäudes im Lauf der Jahrzehnte stark beeinträchtigt. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten kam zu dem Schluss, dass es nicht möglich ist, den Bau in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen.

Nur der Abriss und ein Neubau kamen infrage. Im April soll der Abbruch beendet sein und mit dem Aufbau eines neuen Parkhauses begonnen werden. Die Gesamtkosten liegen bei ungefähr 7,6 Millionen Euro. Der Neubau soll im ersten Quartal des nächsten Jahres fertig sein.