Fachhochschule des MittelstandesChinesen sollen bald in Frechen studieren
Frechen – Es tut sich etwas auf der Brachfläche neben dem denkmalgeschützten alten Bahnhof an der Kölner Straße in Frechen: Dort haben die Arbeiten für die Errichtung einer Fachhochschule für deutsche und chinesische Studenten begonnen.
Zuerst wurde das ehemalige Transformatorenhaus abgebrochen. „Als nächstes wird die Baugrube ausgehoben“, berichtet Architekt Raoul Kramer vom Frechener Büro SNK, der das Bauvorhaben betreut. Er rechnet damit, dass mit den Arbeiten für den Rohbau im Oktober oder November begonnen werden kann. Obwohl die Bauarbeiten mit leichter Verspätung gestartet sind, geht Kramer davon aus, dass der Gebäudekomplex wie vorgesehen im Frühjahr 2020 fertig sein wird.
Investor ist die in Frechen ansässige Beco Group GmbH, die von chinesischen Unternehmen gegründet wurde. Die ambitionierten Pläne für das knapp 5000 Quadratmeter große Areal hatte Beco-Geschäftsführer Hongwei Xiong vor einiger Zeit im Frechener Rathaus öffentlich präsentiert.
In dem Neubau am Bahnhof soll eine Niederlassung der Fachhochschule des Mittelstandes entstehen. Sie hat ihren Hauptsitz in Bielefeld und ist seit 2010 bereits mit einem Standort in Pulheim vertreten. In Frechen soll künftig eine Vielzahl an Studiengängen in den unterschiedlichsten Fachrichtungen angeboten werden, von Wirtschaftswissenschaften über Ingenieurwesen bis hin zu Ausbildungsgängen im Sozial- und Gesundheitsbereich.
Zentrum für Existenzgründer geplant
In dem Gebäude sollen zudem Wohnungen entstehen, die von den Studenten genutzt werden können. Wie Raoul Kramer sagte, sind außerdem drei Gewerbeeinheiten geplant. Geklärt werde noch, ob der Fußweg zwischen Kölner Straße und den Ringlok-Hallen erhalten bleibe.
Das Grundstück an der Kölner Straße hatte die Beco Group bereits 2015 erworben. Vor etwa einem Jahr kaufte das Unternehmen zudem ein Bürogebäude an der Ecke Elisabethstraße/Kölner Straße, das vom alten Bahnhof aus fußläufig zu erreichen ist. Dort soll ein Innovations- und Gründerzentrum für deutsche und chinesische Existenzgründer entstehen. „Auch hier werden die Bauarbeiten bald beginnen“, sagte Kramer.
Ziel ist es, chinesischen Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland zu helfen und innovative Geschäftsideen zu fördern. Wie es seinerzeit bei der Vorstellung der Pläne hieß, richtet sich das Gründerzentrum zum einen an Start-up-Unternehmen, aber auch an angestammte chinesische Firmen, die in Deutschland eine Tochtergesellschaft gründen wollen.
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Wie Hongwei Xiong seinerzeit erläuterte, wolle er auch deutsche Unternehmen aus der Region im Hinblick auf ein Engagement in China beraten. Wie bei der Präsentation weiter erläutert wurde, soll das Gründerzentrum mit dem gegenüberliegenden Alpha Forum später einmal eine Art symbolisches Stadttor auf der Hauptzufahrtsstraße nach Frechen bilden. Das Investitionsvolumen wurde auf insgesamt 30 Millionen Euro beziffert.