Erst im Sommer 2026 könne das Bad frühestens geöffnet werden, teilt die Stadt mit. Die Kosten stiegen von 2,1 auf knapp 13,9 Millionen Euro.
Pannen bei der SanierungDas Freibad in Frechen bleibt auch in diesem Sommer geschlossen

Noch immer ist das Freibad in Frechen eine Baustelle, im dritten Sommer muss es geschlossen bleiben.
Copyright: Stadt Frechen
Die negativen Neuigkeiten rund um die Sanierung des beliebten Terrassenfreibads in Frechen reißen nicht ab: Entgegen der Planung muss das Schwimmbad auch diesen Sommer noch geschlossen bleiben – bislang galt der 25. Juli als Termin der Wiedereröffnung.
„Nach aktueller Einschätzung kann das Bad frühestens zur Freibadsaison 2026 wieder in Betrieb genommen werden. Grund dafür sind erhebliche Verzögerungen infolge von Mängeln in der Bauausführung sowie fehlende Angebote bei diversen Ausschreibungen“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Kosten stiegen auf knapp 13,9 Millionen Euro
Das Freibad ist seit Mai 2023 geschlossen, die Sanierung verzögerte sich bereits mehrmals, die Kosten explodierten. Noch im November 2019 wurde von Ausgaben in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro ausgegangen, nun belaufen sie sich auf knapp 13,9 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro werden durch Fördermittel finanziert, die laut Stadt bis Ende 2025 verlängert werden konnten.

Noch immer ist das Freibad in Frechen eine Baustelle, im dritten Sommer muss es geschlossen bleiben.
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Die Liste der Sanierungsmaßnahmen für das Terrassenfreibad, das in seiner letzten Saison 2022 knapp 43 000 Gäste anlockte, ist lang: Sanierung der Becken, der Technik und der Sanitärräume, die Renovierung des Schwimmmeisterbaus, der Umbau der Chlorgas-Anlage sowie der Einbau von Edelstahlbecken. Der Sanierungsbedarf war bereits 2009 durch ein Gutachten festgestellt worden, der Start der Arbeiten verzögerte sich, über die Jahre kamen immer weitere Mängel hinzu.
Fertigstellung der Arbeiten zum Jahreswechsel
Bereits seit Herbst 2024 würden intensive Gespräche mit den Projektbeteiligten geführt, um die Ursachen der Verzögerungen aufzuarbeiten und das Projekt wieder auf Kurs zu bringen, berichtet die Verwaltung. Aktuell werde geprüft, inwieweit diese Abweichungen auf Planungs- oder Ausführungsdefizite sowie Defizite in der Bestandsermittlung zurückzuführen sind. Auch externe Fach- und Rechtsberatungen wurden eingeschaltet, um mögliche Ansprüche gegenüber Dritten zu prüfen.
Unser Ziel ist es, die Interessen der Frechener Bürgerinnen und Bürger sowie der Steuerzahler konsequent zu schützen – auch durch eine rechtliche Aufarbeitung der Abläufe
Ein Anfang des Jahres gemeinsam mit der Bauleitung abgestimmter Fahrplan zur Eröffnung im Sommer 2025 könne trotz aller Bemühungen nicht eingehalten werden, heißt es weiter. Dieser Zeitpunkt war in einer Ausschusssitzung am 19. März noch als „nicht gefährdet“ verkündet worden. Der verantwortliche Bauüberwacher habe aber Anfang April mitgeteilt, dass dies nicht mehr realisierbar sei. Dies hänge mit der komplexen Logistik der Bauabläufe zusammen; sobald eine Vorleistung stocke, würden jeweils weitere Abläufe in Mitleidenschaft gezogen.

Nur durch den Zaun werden die Schwimmfans einen Blick ins Frechener Freibad werfen können - die Eröffnung verzögert sich erneut.
Copyright: Alexa Jansen
Der aktuelle Bauzeitenplan sieht nun eine Fertigstellung zum Jahreswechsel 2025/26 vor. Eine Öffnung in der Wintersaison sei jedoch weder witterungsbedingt noch personell umsetzbar, so die Stadt. Sie stelle sicher, dass die geförderten Baumaßnahmen fristgerecht abgeschlossen und dokumentiert würden.
„Unser Ziel ist es, die Interessen der Frechener Bürgerinnen und Bürger sowie der Steuerzahler konsequent zu schützen – auch durch eine rechtliche Aufarbeitung der Abläufe“, so die Stadt weiter. Eine abschließende Bewertung der Verantwortlichkeiten werde mit der gebotenen Sorgfalt und im rechtlichen Rahmen erfolgen. Als Alternative stehe in diesem Sommer weiterhin das Hallenbad fresh open zur Verfügung.