Die allgemeine Einbahnstraßenregelung wird aufgehoben, zu Beginn des neuen Jahres sollen die mobilen Verkehrsschilder wieder abgebaut werden.
Pilotprojekt gescheitertDiese neuen Einbahn- und Radstraßen soll es in Frechen dennoch geben
Das Ende des Testbetriebs zur umstrittenen Fahrradzone in der Frechener Innenstadt ist nun auch offiziell besiegelt: In der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses wurde aufgrund der vorliegenden Zahlen klar, dass die rechtlichen Anforderungen zur Errichtung einer Radzone zwischen Freiheitsring und Hauptstraße nicht erfüllt sind - zu wenige Radler hatten die rund 86.500 Euro teure Probephase genutzt.
Bei den Verkehrszählungen waren zu wenige Radler unterwegs
Ein externer Gutachter hatte zu verschiedenen Zeitpunkten Verkehrszählungen durchgeführt und war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Anteil der Radfahrer 2023 um rund 15 Prozent und in diesem Jahr mit drei Prozent nur leicht zugenommen habe. Somit ist eine Anordnung in dem Testgebiet nicht möglich.
Konkret bedeute dies nun, dass die „flächige Fahrradzone“ und die damit verbundenen Einbahnstraßenregelungen aufgehoben werden, teilt die Verwaltung mit. Die aktuelle, mobile Beschilderung soll wieder abgebaut werden. Dies ist für den Beginn des neuen Jahres geplant.
Einige Maßnahmen sollen beibehalten werden
Allerdings habe sich aus dem Verkehrsversuch und der anderthalbjährigen Probephase herauskristallisiert, dass einige Einzelmaßnahmen doch sinnvoll gewesen seien und beibehalten werden sollten, so die Stadt Frechen. Die Ausschussmitglieder stimmten für diese einstimmig ab, sie sollen nun voraussichtlich über den Jahreswechsel umgesetzt werden.
Der Verkehrsausschuss votierte dafür, dass es zukünftig eine Fahrradstraße für den Bereich der Hasenweide, zwischen Dr. Tusch- und Keimesstraße geben soll. Zudem wird die Keimesstraße zwischen Freiheitsring und Fußgängerzone zur Fahrradstraße. Dies soll jeweils durch Piktogramme auf der Fahrbahn verdeutlicht werden.
Zudem soll die Bartmannstraße zwischen Freiheitsring und Alte Straße Einbahnstraße bleiben, der Radverkehr kann dort aber weiterhin in beide Richtungen fahren. Auf der Dr. Tusch-Straße soll im Bereich des Fußgängerüberwegs mit baulichen Elementen das Linksabbiegen aus der Alten Straße verhindert werden.
Perspektive für Frechen fordert ein Gesamtkonzept für den Radverkehr
Dieter Zander, Fraktionsvorsitzender der Perspektive für Frechen, sieht seine Partei bestätigt: „Die Ergebnisse der Pilotphase haben unsere Argumentation, dass das ausgesuchte Gebiet ungeeignet und der Zeitpunkt wegen der dortigen Baumaßnahmen sehr ungünstig ist, vollauf bestätigt.“ Die Perspektive habe den nun geplanten Einzelmaßnahmen nur unter der Prämisse zugestimmt, dass dieser Bereich im Rahmen eines zu priorisierenden Gesamtkonzeptes noch einmal auf den Prüfstand gestellt werde. Dieses Gesamtkonzept für den Fahrradverkehr in Frechen habe seine Fraktion stets gefordert, so Zander.
Auch Hans Günter Eilenberger, Fraktionsvorsitzender der SPD, resümierte, dass seine Fraktion von Anfang an gesagt habe, dass eine Fahrradzone in einem isolierten Bereich ohne Netzanbindung nicht funktionieren könne. Ihre Vorschläge, wie etwa eine Fahrradstraße in der Keimesstraße, würden nun umgesetzt.
Auch die CDU-Fraktion, die davon spricht, dass Projekt seit Jahren zu begleiten, hat einen ergänzenden Vorschlag für die Keimesstraße: Perfekt wäre für die Sicherheit der Fahrradfahrenden auf der Keimesstraße, diese an der Kreuzung zur Alte Straße zu bevorrechtigen und an der Alte Straße Stopp-Schilder aufzustellen, so Stefan Hoss, CDU-Ratsmitglied und Sprecher des Verkehrsausschusses.