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Runder GeburtstagDer ehemalige Frechener Bürgermeister Hans-Willi Meier wird 80 Jahre alt

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist Hans-Willi Meier zu sehen.

Erinnerungen an sein Leben hat Hans-Willi Meier zum 80. Geburtstag in einem Buch zusammengefasst

Der ehemalige Bürgermeister von Frechen, Hans-Willi Meier, feiert seinen 80. Geburtstag und ist nach wie vor aktiv.

Geht man mit Hans-Willi Meier durch die Frechener Innenstadt, ist es schwierig, zügig voranzukommen. „Hallo, Hans-Willi“, „Guten Tag, Herr Meier“ oder auch „Tach, Bürjermeester“ heißt es da oft. Hans-Willi Meier muss nicht nur Händeschütteln, er wird auch um Rat gefragt.

Mit der Hälfte der Frechener ist er verwandt, die andere Hälfte duzt er
Frechener Sprichwort über Hans-Willi Meier

Das ist nicht verwunderlich, denn Meier, der vor 80 Jahren, am 13. Januar 1944, in Frechen zur Welt gekommen ist, kennt „Gott und die Welt“, wenn es um seine Heimatstadt geht. „Mit der Hälfte der Frechener ist er verwandt, die andere Hälfte duzt er“ lautet ein alter Spruch über den früheren Frechener Bürgermeister – und da ist irgendwie etwas dran.

Die ersten fünf Jahre seines Lebens ist der Junge an der Breite Straße in Frechen aufgewachsen, im Haus neben seinen Großeltern, die eine Schusterei betrieben. Da die Eltern arbeiteten — der Vater als gelernter Stellmacher und Schreiner auf Grube Carl, die Mutter als Leiterin bei Kaiser's Kaffee an der Hauptstraße —, verbrachte der Junge die meiste Zeit bei den Großeltern Katharina und Wilhelm Hoffzimmer.

Auf dem Bild ist Hans-Willi-Meier als Kleinkind zu sehen.

Mutter Magdalena war die Chefin bei Kaiser's Kaffee auf der Hauptstraße

1949 zog die Familie um nach Hücheln, zur Großmutter mütterlicherseits. Dennoch spielte sich das Leben von Hans-Willi Meier weiterhin in Frechen ab, er ging in den Kindergarten von St. Audomar und die Ringschule, besuchte später die Realschule an der Hauptstraße.

Auf dem Bild ist Hans-Willi Meier als Kleinkind zu sehen

Sein Vater Wilhelm arbeitete als Schreiner auf Grube Carl

„Damals war Frechen eine ganz andere Gemeinde“, erinnert sich Meier. „Die Geschäfte waren ja alle noch in eigener Hand, jeder kannte da jeden.“ Hans-Willi Meier machte eine Ausbildung zum Industriekaufmann in der chemischen Industrie in Knapsack, arbeitete aber auch zu Hause mit, denn seine Mutter hatte inzwischen einen Lebensmittelladen in Hücheln eröffnet.

Auf dem Bild ist ein Kind zu sehen.

Hans-Willi Meier als Kind im Studio von Foto Köhler

Nach der Ausbildung leistete er seinen Wehrdienst bei der Marine ab. Danach ging es bei der Hoechst AG weiter, wo er schnell Karriere machte. Mit 19 Jahren trat er der CDU bei. Seine Frau Karin lernte er schon in Knapsack kennen, 1970 wurde geheiratet, das Paar bekam zwei Kinder.

Hans-Willi Meier: Er packte dort mit an, wo es notwendig war

„Im Leben etwas bewegen“ – so lautet der Titel seiner Erinnerungen, die er gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Frechener Geschichtsvereins, Martin Bock, in einem Buch über sein Leben zusammengestellt hat. Und der Titel war immer seine Devise – ob in der katholischen Jugend, bei den Pfadfindern, im Privaten oder im Beruf: Er packte dort mit an, wo es notwendig war. Und das sein Leben lang. „Blaumann statt Nadelstreifen“ – so war vor Jahren einmal ein Artikel über ihn überschrieben.

Auf dem Bild ist Hans-Willi Meier als Kind zu sehen.

Hans-Willi Meier als Kleinkind - das Lächeln ist fast dasselbe wie heute.

Der Frechener CDU stand Meier von 1986 bis 1999 vor, lange war er in der Zeit ehrenamtlicher Vizebürgermeister. 1999 dann wechselte er von der Geschäftsleitung des Chemieparks als hauptamtlicher Bürgermeister in das Frechener Rathaus. „Das war anfangs eine harte Zeit, ich kam aus der Wirtschaft, musste mich erst einmal an die Verwaltungsarbeit gewöhnen.“ Er wurde 2004 und 2009 wiedergewählt. Zur Wahl im September 2015 trat er nicht mehr an.

Auf dem Bild ist zu sehen, wie eine Plakette angeschraubt wird.

Bürgermeisterin Susanne Stupp legte 2022 selber Hand an, bohrte und schraubte die Plakette ans Lindentheater an. Bei der letzten Schraube unterstützte sie den Alt-Bürgermeister Hans Willi Meier.

Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Sein Arbeitszimmer ist übersät mit Erinnerungen und Zeugnissen von Reisen, Begegnungen und Erlebnissen. Stolz holt er seine umfangreiche Autogrammsammlung aus dem Regal, die er während der Frechener Sportwochen begann. Viele nationale und auch internationale Größen haben sich da verewigt. Später kamen Autogramme aus Politik und Wirtschaft hinzu.

Ich bin Mitglied, Ehrenmitglied oder Förderer in mehr als 50 Vereinen
Hans-Willi Meier, ehemaliger Bürgermeister und Ehrenbürger von Frechen

„Ich bin Mitglied, Ehrenmitglied oder Förderer in mehr als 50 Vereinen“, zählt er auf und greift zum klingelnden Handy. Denn schon wieder wird sein Rat benötigt. „Etwas bewegen“, dieses Motto gilt für den mehrfachen Großvater auch heute noch, im „Unruhestand“. Und er versucht zu helfen, wo es geht. Dank der jahrelangen Unterstützung seiner Ehefrau Karin klappt das auch weiterhin.