Donald Trump KarikaturFrechener Künstler schickt Zeichnung ans Weiße Haus
Frechen-Königsdorf – Es muss so etwas wie eine Vision gewesen sein: Bereits im Februar 2017, kurz nach dem Amtsantritt von Donald Trump, hat der Frechener Künstler und Illustrator Peter Klaucke eine Karikatur gezeichnet, in der das Konterfei des neuen US-Präsidenten in prachtvoller Größe am Mount Rushmore in South Dakota zu sehen ist.
Dass dies einmal Realität werden könnte, konnte Klaucke damals nicht ahnen. Doch nun wird in den USA ernsthaft darüber diskutiert, Trumps Konterfei an dem berühmten US-Nationaldenkmal in Stein zu meißeln – neben den ehemaligen Staatsoberhäuptern George Washington, Thomas Jefferson Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln, deren Gesichter Trump in Klaukes Darstellung noch deutlich überragt.
Antwort von George Bush
Bereits vor 30 Jahren hat Jürgen Streich einen Briefwechsel mit dem Weißen Haus geführt. Daran erinnert er sich in einer Anthologie, die bald zum 35-jährigen Bestehen des Autorenkreises Rhein-Erft erscheint.
Sein Buch „Global 1990 – Zwischenbilanz der Umweltstudie Global 2000“ begann damals mit einem offenen Brief an den US-Präsidenten George Bush. Streich wollte ihm den Brief über die US-Botschaft in Bonn zukommen lassen. Wegen der kritischen Anmerkungen zur Naturzerstörung und zur US-Rüstungspolitik lehnte die Botschaft ab. Streich schickte den Brief daraufhin selbst ans Weiße Haus. Und er erhielt eine freundliche Antwort auf beeindruckendem Briefpapier. Eine Frau namens Shirley M. Green, Bushs Assistentin für dessen Korrespondenz, dankte Streich für seine „tiefgründigen Gedanken“ und richtete ihm die Grüße des Präsidenten aus. (rtz)
„Die Idee war schon vor drei Jahren gar nicht so abwegig, da Trump sich immer schon für den Größten hielt“, erinnert sich Klaucke an die Entstehung seiner Karikatur. Da Trump den Vorschlag nun selbst aufgegriffen hat, ist der Frechener Künstler aktiv geworden: Seine Zeichnung hat er per Post zum Präsidenten ins Weiße Haus nach Washington geschickt.
Ein Begleitschreiben dazu hat er gemeinsam mit dem Journalisten Jürgen Streich verfasst, der in dem Brief als „Mitarbeiter für Public Relations“ auftaucht. Peter Klaucke nimmt in Frechen an Streichs Schreibwerkstatt teil. In dem Brief nehmen die beiden Trump gehörig auf die Schippe. Man teile gemeinsam eine „wahrhaft große Idee“, heißt es da. Dass die Gouverneurin von South Dakota, Christi Noem, die Anfrage nach der Realisierung eines fünften Porträts im Mount Rushmore abgelehnt habe, sei zu bedauern.
Man müsse in „großen Dimensionen denken“
Kaum stichhaltig sei die Begründung, dass die das Monument umgebenden Black Hills für die indianische Urbevölkerung geheiligtes Land seien: „Schließlich konnte man darauf auch keine Rücksicht nehmen, als die Köpfe ihrer Vorgänger in den dortigen Stein gemeißelt wurden.“ Man müsse eben in „großen Dimensionen“ denken.
In diesem ironischen Ton geht es weiter: Um das Denkmal so groß wie auf der Zeichnung hinzubekommen, müsse man wohl einen noch höheren Berg hinter dem Mount Rushmore künstlich aufschütten.
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Darin könne Trumps Kopf dann aus Beton modelliert werden: „Auch böte er die Möglichkeit, einen Ihrem Wirken angemessenen Ort zu schaffen, um Dokumente und Erinnerungen an Ihre Präsidentschaft sicher vor den zahlreichen Bürgern, die diese nicht zu schätzen wissen, Historikern und anderen missgünstigen Menschen zu verbunkern.“ Der Brief schließt „mit den besten Wünschen aus Kings Village“, eine im Ort geläufige Verhohnepipelung des Namens Königsdorf.
Ob eine Antwort aus dem Weißen Haus kommt? „Ich würde mich über eine Reaktion freuen“, sagt Klaucke. Ob der Empfänger die Ironie versteht, steht auf einem anderen Blatt.