Folgen der KriseUnternehmen Römerturm verlässt Frechen und entlässt Mitarbeiter
Kerpen/Frechen – Die Firma Römerturm aus Frechen wird ihren Standort an der Alfred-Nobel-Straße in Frechen aufgeben.
In den kommenden Monaten will das Unternehmen nach Kerpen-Sindorf „in die Nähe von Michael Schumachers Kartbahn“ umziehen. Dieser Umzug ist auch mit der Entlassung von etwa 15 der derzeit noch 85 Mitarbeiter verbunden. Entsprechende Gerüchte aus der der Belegschaft des auf den Vertrieb von Feinstpapier spezialisierten Betriebes bestätigte CEO Wolfgang Stemmer auf Anfrage dieser Zeitung.
Römertum in Frechen: „Corona hat Spuren hinterlassen“
„Papier ist ohnehin ein schwieriger Markt. Und Corona ist auch nicht an uns vorbeimarschiert, Corona hat Spuren hinterlassen“, bedauert Stemmer. Derzeit würden immer mehr Geschäftsberichte, die bislang auf hochwertigem Papier aus dem Hause Römerturm gedruckt worden seien, in digitaler Form publiziert. Stemmer bestätigte, dass 2020 „vier bis fünf“ Mitarbeiter hätten entlassen werden müssen. In diesem Jahr seien es zehn Mitarbeiter.
Zusätzlich habe man aber auch Stellen von Kräften nicht wiederbesetzt, die in Rente gegangen seien. Es seien auch Mitarbeiter dabei gewesen, die schon sehr lange für das Unternehmen tätig gewesen seien, räumt Stemmer ein. Manche seien „Ende 50“. Das bestätigt auch ein Mitarbeiter, der nicht genannt werden möchte.
Entlassungen bei Römerturm: Manche Mitarbeiter sind Ende 50
„Wenn ich jetzt nach über 30 Jahren im Betrieb arbeitslos werde, wer nimmt mich denn dann noch“, sagt der Mann, der um die 60 Jahre alt ist. Auch mit der Rente sehe es nicht gut aus. Er habe bis zur Altersgrenze weiterarbeiten müssen, um eine ordentliche Rente zusammenzubekommen. „Das kriege ich nun nicht mehr hin.“
Stemmer bedauert das: „Die Sache als solche ist nicht schön zu reden. Das ist auch für mich nicht schön. Unser Ziel war es, 90 Prozent der Arbeitsplätze zu sichern. Das kriegen wir so ungefähr hin.“ Er helfe dabei, Mitarbeiter bei befreundeten Unternehmen unterzubringen.
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Auch soll es Gütetermine geben, bestätigt Stemmer: „Wir sind bereit, über Abfindungen zu sprechen.“ Kleinkommissionierung von Lieferungen wolle man auch in Sindorf noch selber machen. Ein Teil der Logistik werde aber an andere Firmen übergeben. Die Wahl sei auf Sindorf gefallen, weil der Standort günstiger und verkehrsmäßig perfekt angebunden sei, so Stemmer: „Auch unsere Mitarbeiter kommen meist aus diesem Bereich.“