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Neue AusstellungEine Einladung in den Dschungel im Keramion in Frechen

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild ist die Arbeit "Prinzessin Konga" von Sophie Gieth zu sehen.

Ein Hingucker in der Ausstellung ist die "Prinzessin Konga" von Sophie Gieth, das Bild zeigt einen Ausschnitt der Skulptur.

Die neue Ausstellung „Welcome to the Jungle“ zeigt fantasievolle Werke von internationalen Künstlerinnen.

Es wächst und wuchert derzeit im Keramion, man trifft auf Urwald-Königinnen und -könige und seltsame pflanzliche Gebilde: „Welcome to the Jungle“ ist die erste Ausstellung betitelt, die Christine Otto und Klaus Gutowski, die beiden Museumsleiter, gemeinsam konzipiert haben. „Irgendwie sind wir ja alle unterwegs im Dschungel – sei es nun in der Großstadt, in den Medien oder im eigenen Leben“, meint Gutowski augenzwinkernd.

Junge Besucher und Kenner sollen sich gleichermaßen in der Ausstellung wiederfinden.
Christine Otto, Museumsleiterin Keramion

Neun internationale Künstlerinnen haben teils eigens für die Schau Werke angefertigt, außerdem haben sich zehn Studierende der Kölner Kunsthochschule für Medien beteiligt, und im umfangreichen hauseigenen Bestand fanden sich ebenfalls Stücke, die zu dem ausgefallenen Thema passen.

„Junge Besucher und Kenner sollen sich gleichermaßen in der Ausstellung wiederfinden“, betont Christine Otto. Erlaubt waren nicht nur Objekte aus Keramik und Porzellan, sondern auch aus Papier, Holz und Silikon. Grün gestrichene Wände und Tarnnetze unterstreichen die Dschungel-Stimmung.

Das Bild zeigt eine Skulptur von Carmen Dionyse.

Carmen Dionyse schuf die "Ägyptische Maria". (Ausschnitt)

Besonders spektakulär sind die raumgreifenden Werke von Keyona C. Stumpf mit ihrem ausufernden Reichtum an pflanzlichen Formen, die die Künstlerin in Keramik, Silikon oder Papier virtuos nachgebildet hat. Der Hingucker schlechthin aber ist Sophie Giets „Princess Kong“ aus glasiertem Steinzeug.

Florale Formen und Laborexperimente

Die Skulptur mit den langen Wimpern und dem Schmollmund trägt eine Krone aus Bananen und ist speziell für die Ausstellung entstanden. Nicht minder auffallend ist Giets detailreiche Büste mit dem filigranen Kopfputz, die den Titel „Where is my mind?“ trägt.

Auf dem Bild ist eine Skulptur von Pascale Klingelschmitt zu sehen.

An Laborexperimente erinnern die keramischen Arbeiten von Pascale Klingelschmitt. (Ausschnitt)

Florale Formen lieferten Mendy Arp die Inspiration zu feinziselierten Objekten aus Porzellan. Die Assemblagen aus unterschiedlichen Strukturen und Oberflächen präsentiert sie vor einem Vorhang aus Papierblättern. An Laborexperimente erinnern die keramischen Arbeiten von Pascale Klingelschmitt, die wuchernde Schlingpflanzen aus Porzellan in wassergefüllte Gläser gestellt hat.

In Unterwasserwelten führen die detailreichen korallenartigen Skulpturen und die Krebse von Jiyoun Shim. Cristina Fiorenza lässt „Flowers and Aliens“ auf bedrohlich wirkende Weise zusammenwachsen. In eine ganz eigene Welt entführen die Werke der „Keramikfloristin“ Nausika Raes, die man als moderne Interpretation des klassischen Herbariums oder der viktorianischen Wunderkammer ansehen kann. Durch Glaskuppeln geschützt sind diese einzeln von Hand modellierten zerbrechlichen Pflanzen, mit denen die Künstlerin schon mehrfach auf dem Töpfermarkt die Besucher zum Staunen gebracht hat.

Den Kontrast zur fröhlichen „Princess Kong“ bilden die beiden Skulpturen von Herman Muys aus dem Museumsbestand, die viele Assoziationen hervorrufen.