Der Internationale Bund und der Kinderschutzbund müssen umziehen, das Jugendzentrum Deluxe wird abgebrochen.
SchulpolitikNeue Pläne für die Gesamtschule in Frechen
Das Gebäude des Jugendzentrums Deluxe soll abgebrochen werden. Der Internationale Bund (IB) und seine Einrichtungen wie die Friseurfachschule sowie der Kinderschutzbund müssen ihren Standort Zum Kuckental verlassen. Das Konzept „Alles unter einem Dach“-Jugendhilfezentrum am Kuckental wird aufgelöst. Zudem müssen auf dem Gelände etliche Bäume gefällt werden.
Was nach einem Kahlschlag auf dem städtischen Grundstück nahe der Realschule klingt, soll ein Schritt in die Zukunft der Schullandschaft in Frechen sein. Im Zuge des neuen Schulentwicklungsplans, der einen Ratsbeschluss zur Gründung einer Gesamtschule zur Folge hatte, soll das bisher an den IB vermietete Gebäude Am Kuckental 7 wieder für eine schulische Nutzung der Stadt zur Verfügung stehen.
Frühestens 2031 soll der Neubau der Gesamtschule fertig sein
Es soll als Interimsstandort für die zu gründende Gesamtschule genutzt werden, bis deren Neubau auf der Zirkuswiese in Frechen fertig gestellt ist. Nach dem Umzug der Gesamtschule in ihr neues Gebäude, was frühestens für 2031 geplant ist, soll das IB-Gebäude dann von der seit Jahren sanierungsbedürftigen Realschule genutzt werden. Die alten Realschulbauten sollen dann zum Teil abgebrochen, zum Teil saniert werden.
Aufgrund der geplanten unterschiedlichen Nutzungen hat das IB-Gebäude nun verwaltungsintern den Namen „Rotationsgebäude“ erhalten. In der jetzigen Planung ist vorgesehen, das IB-Gebäude zu sanieren, den bislang vom Jugendzentrum Deluxe genutzten Flachbau abzubrechen und neue, größere Gebäude zu errichten. Zurzeit sind am Standort rund 16 Klassenräume vorhanden, benötigt werden aber mindestens 30 Klassenräume sowie Differenzierungsräume, ein Verwaltungstrakt sowie eine Mensa. Gedacht ist an Modulbauten, um möglichst schnell mit den Bauarbeiten fertig zu werden.
Für das Jugendzentrum wird ein neuer Standort gesucht
Die Mietverträge mit dem Internationalen Bund sind zum 31. Juli 2026 gekündigt – „ein früherer Auszug wäre von Vorteil“, so Dezernent Andreas Pöttgen. Er betont, dass die Stadt froh sei, ein Standort des IB und seiner Einrichtungen zu sein und zu bleiben. Die Wirtschaftsförderung der Stadt sei mit ihm im aktiven Austausch, um einen neuen Standort im Stadtgebiet zu finden. Auch für das Jugendzentrum würden aktuell Alternativen gesucht.
Noch müsse die Verwaltung für das Vorhaben die Detailplanung erarbeiten. Eine beauftragte Machbarkeitsstudie habe vier potenzielle Standorte im Stadtgebiet geprüft, so Pöttgen. Das Ergebnis liege zwar noch nicht vor, bei einem Zwischentermin sei aber von allen Beteiligten der Standort des IB-Gebäudes als der einzige realistische eingeschätzt worden. „Wir handeln jetzt, wir wollen so schnell wie möglich, die Gesamtschule gründen“, erläutert der Dezernent. Der früheste schulrechtliche Termin für die Gründung sei das Schuljahr 2026/27, allerdings werde dies voraussichtlich erst zum Schuljahr 2027/28 passieren können. Voraussetzung ist auch, dass eine Elternbefragung, die die Stadt durchführen muss, positiv ausfällt.
Das Konzept am Standort Kuckental hat sich bereits gewandelt
Im Zusammenhang mit dem Standort steht auch das in 2001 beschlossene und umgesetzte Konzept „Alles unter einem Dach“, das verschiedene Angebote der Jugendhilfe bündelte. Dieses Konzept habe sich bereits in den vergangenen Jahren gewandelt, so die Verwaltung. Der IB habe seine berufsbildenden Angebote reduziert und Jugendhilfeleistungen aufgekündigt, die die Stadt schon in eigene Trägerschaft übernommen habe, auch das Mehrgenerationenhaus ist bereits umgezogen.
Da das Konzept ursprünglich auf Grundlage eines politischen Beschlusses umgesetzt worden ist, hat der Jugendhilfeausschuss nun formal einen Auflösungsbeschluss gefasst, um die Planung rund um das „Rotationsgebäude“ voranzutreiben.